Es hat viele Durchbrüche in der Medizin gegeben, eine davon ist die Stammzellenforschung und -behandlung. Seit 1988 ist diese wirklich faszinierende und erstaunliche Wissenschaft erfolgreich bei der Behandlung von mehr als 80 verschiedenen Arten von Krankheiten. Die breite Palette umfasst, ist jedoch nicht beschränkt, auf Blutkrankheiten, genetische Erkrankungen, Krebs, Immunstörungen und sogar Alzheimmer.
Wenn es darum geht, welche Möglichkeiten Stammzellen für zukünftige Gesundheitsprobleme bieten, ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Frauen dafür entscheiden, nach der Geburt Nabelschnurblut zu spenden oder einzulagern.
Stammzellen bei einer Reihe von Erkrankungen nützlich
Eine wissenschaftliche Zeitschrift, veröffentlicht von der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität von Südflorida und dem Exzellenzzentrum für Altern und Gehirnreparatur, hat vielversprechende Ergebnisse gezeigt, die sich durch Nabelschnurblut ergeben. Dieses Magazin geht ausführlich auf das geringe Risiko für den Spender und und die zahlreichen Vorteile ein, die sich aus einer Nabelblutspende- oder einlagerung ergeben. Es gibt auch Studien über traumatische Hirnverletzungen, die durch Stammzellen geheilt werden.
Für jene, die mit Stammzellen aus Nabelschnur und Plazenta nicht vertraut sind, ist der Verleich mit einer Knochenmarkspende naheliegend. Nabelschnurblutspenden funktionieren ähnlich. Das Blut, das kurz nach der Geburt in Nabelschnur und Plazenta gefunden wird, enthält Stammzellen, die für die Behandlung zahlreicher gesundheitlicher Probleme nützlich sind. Diese Zellen sind unter anderem in der Lage, zu gesunden Blutzellen und Zellen des Immunsystems zu wachsen, und können bei der Behandlung verschiedener Krankheiten und Leiden helfen. Die Möglichkeiten, die sich nach der Geburt ergeben, beinhalten die Lagerung in einer privaten Nabelschnurblutbank, wo die Familie das Nabelschnurblut und die Stammzellen aufbewahrt, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden können, sollten mögliche Gesundheitsprobleme auftreten, oder eine öffentliche Spende, die anderen Menschen hilft.
Unterschied zwischen öffentlicher Spende und Einlagerung in privater Nabelschnurblutbank
Die Kosten für die Einlagerung zahlt die Spenderfamilie, das Nabelschnurblut bleibt im Eigentum der Familie. Es gibt mitterlweile zahlreiche Kliniken in Deutschland, die die Entnahme vornehmen. Spendern steht etwa ein halbes Dutzend Nabelschnurblutbanken zur Verfügung, welche das Blut einlagern. Die Proben werden mindestens 20 Jahre lang aufbewahrt, danach können Eltern oder Kinder entscheiden, ob die Einlagerung weitergeführt wird oder die Zellen vernichtet werden.
Im Gegensatz zu privaten Nabelschnurblutbanken, fallen für Eltern bei einer Spende an eine öffentliche Bank keine Kosten an. Die Finanzierung einer öffentlichen Nabelschnurblutbank erfolgt durch Spenden und öffentliche Gelder. Öffentliche Nabelschnurblutbanken bewahren das Blut nicht für eine bestimmte Person oder für den Nachwuchs der Spenderin auf. Stattdessen werden Stammzellen gespeichert und gelangen in ein öffentliches Register. Dadurch werden sie für fremde Empfänger zugänglich, die das Nabelschnurblut benötigen. Der Nachteil für den Spender: Er hat keinen Zugriff mehr auf die Stammzellen, sobald sie gespendet wurden. Zudem sind bei öffentlichen Banken höhere Qualitätsstandards nötig als bei privaten, daher wird nur eine bestimmte Anzahl von Proben eingefroren. Private Anbieter lagern praktisch jede Spende ein, auch wenn deren Volumen etwas geringer ausfällt.
Einmal eingelagert, können Nabelschnurblut-Stammzellen unter Umständen auch für erkrankte Geschwister hilfreich sein. Kryokonserviert, d. h. bei ca. -180° C über flüssigem Stickstoff eingefroren, altern die Nabelschnurblut-Stammzellen nicht und behalten ihre vitalen Eigenschaften.
Private Nabelschnurblutbank und die Kosten
Eine private Nabelschnurbluteinlagerung kann kostspielig sein. Je nach Anbieter können sich Kosten in Höhe von 1.500 und 3.000 Euro ergeben. Diese sind nicht nur vom jeweiligen Produkt abhängig, sondern auch von der Laufzeit der Lagerung. Viele Nabelschnurblutdatenbanken bieten individuelle Finanzierungsmöglichkeiten mit Laufzeitstaffelung und günstigen Zinsen. Ratsam ist in jedem Fall, verschiedene Anbieter zu vergleichen und sich ein persönliches Angebot erstellen zu lassen.
In Deutschland zählt Vita 34 zu den zehn einfussreichsten und innovativsten Banken weltweit, die 1997 gegründet wurde, und ihren Hauptsitz in Leipzig hat. Die private Nabelschnurblutdatenbank verfügt über mehr als 215.000 eingelagerte Nabelschnurpräparate. Das Unternehmen bietet verschiedene Produkte zu unterschiedlichen Preisen an.
So belaufen sich etwa die Kosten für die Einlagerung von Nabelschnurblut auf 1.190 Euro, dazu kommt eine Jahresgebühr in Höhe von 78 Euro. Wird das Blut 25 Jahre eingelagert, ergibt sich ein einmaliger Betrag von 2.595 Euro plus Jahresgebühr von 48 Euro ab dem 26. Lebensjahr.
Zudem bietet Vita 34 als erste Stammzellbank die Möglichkeit, eine individuelle Gesundheitsvorsorge mit Stammzellen aus der Nabelschnur und eine öffentliche Spende für andere zu kombinieren. Hier ergibt sich der gleiche Preis wie für eine Einalgerung von Nabelschnurblut. Darüber hinaus steht ein spezielles Vorsorge-Screening für Kinder zur Verfügung, etwa zusätzliche Untersuchungen der DNA des Nabelschnurblutes des Kindes, um etwaige Risiken zu identifizieren, die beim Heranwachsen für die Gesundheit entscheidend sein könnten. Hierbei wird ein einmaliger Betrag in Höhe von 390 Euro fällig. Weiters bietet Vita 34 Preisnachlässe für Geschwisterkinder in Höhe von 150 bis 300 Euro. Kunden können von attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten wie Ratenzahlungen profitieren.
Bevor Eltern sich für eine private Aufbewahrung des Nabelschnurblutes oder für eine öffentliche Spende entscheiden, ist es wichtig, dass sie sich umfassend informieren, und die jeweiligen Vor-und Nachteile beider Möglichkeiten abwägen.