Die Schwangerschaft stellt eine aufregende Zeit im Leben eines Paares dar, in der jedoch alle nötigen Vorkehrungen getroffen werden müssen, um sicherzustellen, dass Mutter und Kind gesund bleiben. Sowohl Gynäkologe als auch Neonatologen sind Ärzte, die sich auf Schwangerschaft und Geburtshilfe spezialisiert haben. Die meisten Schwangerschaften erfordern lediglich die Betreuung des Frauenarztes, in manchen Fällen ist es jedoch nötig, einen Facharzt für Neonatologie hinzuzuziehen.
Der Gynäkologe
Der Facharzt für Frauenheilkunde wird in zwei Bereichen ausgebildet: in Geburtshilfe und Gynäkologie. Die Gynäkologie befasst sich u.a. auch mit Erkrankungen nichtschwangerer Frauen, und die Untersuchung der weiblichen Brust. Gynäkologen führen auch wichtige Vorbeugeuntersuchungen und Operationen durch. Spezielle Teilbereiche der Gynäkologie beinhalten etwa gynäkologische Onkologie, sowie Endokrinologie und Reproduktionsmedizin.
In der Schwangerschaft ist es wichtig, die regelmäßigen Untersuchungen beim Frauenarzt vornehmen zu lassen. In Deutschland dauert die Ausbildung 12 Semester und drei Monate. Nach Ablegung der Prüfung müssen noch weitere fünf Jahre studiert werden, um den Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe zu erlangen.
Der Neonatologe
Eine Überweisung in spezielle Perinatalzentren ist vor allem dann angezeigt, wenn sich in der Schwangerschaft bestimmte Risiken für Mutter oder Kind ergeben könnten. Der Fokus der Neonatologie liegt in der Betreuung von Frühgeburten, also Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. Die Ausbildung beinhaltet normalerweise eine sechsjähriges Studium der Medizin, und danach eine mindestens fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. In den meisten Fällen arbeiten Neonatologie und Geburtshilfe eng zusammen, um die bestmögliche medizinische Betreuung sicherzustellen. Ziel ist eine natürliche und möglichst entspannte Entbindung. Die Schwangere sollte sich an ein Perinatalzentrum wenden, wenn folgende Faktoren zutreffen:
- Rhesusunverträglichkeit
- ernsthafte chronische Krankheiten der Mutter
- Frühgeburt und/oder Mehrlingsgeburten anstehen
- das Kind im Mutterleib sich nicht ausreichend entwickelt
- Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Fettleibigkeit
- Ereignisse in der Vergangenheit wie Fehlgeburten oder Präeklampsie
- Schwangerschaft mit über 35 Jahren
- Infektionen
- Genetische Defekte
Neonatologen sollten so früh wie möglich herangezogen werden, wenn sich etwaige Risiken zeigen. Bei Bedarf kann der Facharzt auch eine Überweisung zu anderen Spezialisten ausstellen.
Wann sollten Sie wen aufsuchen?
Sowohl ein Gynäkologe als auch ein Facharzt für Neonatologie kann in der Schwangerschaft, und nach der Geburt wichtig sein. Liegt eine normale Schwangerschaft vor, die keine Risiken birgt, reichen die vorgeschriebenen Untersuchungen beim Gynäkologen.
Wenn Ihr Frauenarzt jedoch eine mögliche Gefahr für Sie oder Ihr ungeborenes Kind befürchtet, kann es hilfreich sein, einen Neonatologen zu konsultieren, um eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten. Abhängig von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und den möglichen Risikofaktoren, können Sie sogar trotz gesunder Schwangerschaft an einen Spezialisten verwiesen werden. Wichtig ist, dass Sie sich gut informieren, und eingehend beraten lassen.