Paracetamol (Acetaminophen) ist ein bekanntes Schmerzmittel, das häufig bei Kopf- Muskel- und anderen Schmerzen eingesetzt wird. Eine neue, im American Journal of Obstretics & Gynecology erschienene Studie deutet jedoch darauf hin, dass diese Arznei bedenklich sein könnte, da die Verwendung in der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für spätere Verhaltensstörungen beim Kind assoziiert wird.
Paracetamol gilt zwar allgemein als unbedenklich für Erwachsene und sogar Säuglinge. Diese Studie fand jedoch einen Zusammenhang zwischen Paracetamol und der Entstehung von Autismus und ADHS bei Kindern. Die Verwendung der Arznei in der Schwangerschaft ist daher nicht ohne Risiken. Medizinische Experten fordern daher, über die Risiken aufzuklären, denen Kinder im Mutterleib ausgesetzt sein könnten.
Auswirkungen von Paracetamol auf die Schwangerschaft
1. Autismus
Eine Studie der Universität Aarhus in Dänemark zeigte, dass Kinder, die im Mutterleib Paracetamol ausgesetzt sind, ein erhöhtes Autismusrisiko aufweisen. Die Forschenden untersuchten über 64.000 Schwangerschaften und fanden heraus, dass Kinder, deren Mütter im ersten Trimester Paracetamol einnahmen, ein um 59% erhöhtes Risiko für autistische Störungen aufwiesen. Kinder, deren Mütter die Arznei im dritten Trimester einnahmen, zeigten ein um 38% erhöhtes Risiko.
2. ADHS
Eine weitere, ebenfalls aus Dänemark stammende Studie legt nahe, dass Kinder, deren Mütter zu Paracetamol im ersten Trimester griffen, im Alter von sieben Jahren häufiger ADHS hatten. Die Forschenden untersuchten über 64.000 Schwangerschaften und kamen zu dem Schluss, dass Kinder von Müttern, die im ersten Trimester Paracetamol schluckten, ein um 22% erhöhtes Risiko für ADHS aufwiesen, und ein um 34% erhöhtes Risiko für weitere Probleme wie Hyperaktivität, Verhaltens- und Angststörungen zeigen.
3. Angststörungen
Eine Studie der Universität Kalifornien analysierte mehrere Studien und fand heraus, dass Frauen, die in der Schwangerschaft Paracetamol einnahmen, eher Kinder mit Angststörungen zur Welt brachten. Die Forschenden untersuchten Studien aus den Jahren 1978 bis 2006 an über 1.600 Säuglingen und stellten fest, dass ein um 43% erhöhtes Risiko für die Entstehung von Angststörungen besteht, verglichen mit einem um 7% erhöhten Risiko in der Gesamtbevölkerung. Die Forschenden kamen auch zu der Erkenntnis, dass hohe Paracetamoldosen in der Schwangerschaft mit postnataler Depression zusammenhängen könnten.
4. ADHS- und Autismusrisiko bei Jungen
Schließlich zeigen weitere Studien, dass diese Risiken gerade bei Jungen besonders hoch sind. Eine Studie der UCLA legt nämlich nahe, dass Buben, deren Mütter im ersten Trimester Paracetamol einnahmen, ein doppelt so hohes Risiko für Autismus und ADHS zeigen.
Fazit
Die Forscher betonen, dass diese Ergebnisse besonders besorgniserregend seien, wenn Kinder nach der Geburt mit Paracetamol in Kontakt kommen, da niemand wisse, wieviel davon sie über die Muttermilch oder andere Quellen bekommen. Die meisten Frauen halten diese Arznei jedoch ohnehin für bedenklich, und würden niemals ohne weiteres in der Schwangerschaft einnehmen, es sei denn, es wird von einem Mediziner dazu geraten. Besonders in der Schwangerschaft gilt: Bevor Sie ein Medikament einnehmen, sprechen Sie immer zuerst mit Ihrem Arzt, ob dieses sicher ist!