Das Platzen der Fruchtblase ist ein entscheidender Moment in der Schwangerschaft, der die Geburt eines Kindes einleitet. Sie haben wahrscheinlich neun lange Monate auf diesen Moment gewartet, und möchten ein wenig mehr darüber wissen, womit Sie genau rechnen müssen.
Wenn die Fruchtblase platzt
Die Fruchtblase platzt normalerweise zum Zeitpunkt des vorgesehenen Geburtstermins und zeigt an, dass die Wehen einsetzen bzw. eingesetzt haben. Viele Frauen haben davon zwar schon gehört, verstehen aber oft nicht, was es damit auf sich hat.
Vom biologischen Standpunkt betrachtet
Während der Schwangerschaft ist das Baby von einer wassergefüllten Struktur umgeben, die als Fruchtwassersack bekannt ist. In der unmittelbaren Zeit vor der Geburt platzt dieser, und die darin enthaltene Flüssigkeit tritt aus.
Begleitumstände
Jede Frau erlebt das Platzen der Fruchtblase anders. In manchen Fällen bemerken Frauen eine zunehmende Feuchtigkeit im Scheidenbereich. Bei anderen wiederum kommt es zu einem ständigen Wasseraustritt aus der Vagina oder zu intermittierenden Austritten. Manchmal kommt es auch zu einem gleichmäßigen Ausfluss klarer bis gelblicher Flüssigkeit.
Ärztliche Hilfe holen
Ärzte und Geburtshelfer raten Frauen, die die oben genannten Symptome feststellen, sich dringend in ein Krankenhaus zu begeben. Nur auf diese Weise kann eine Diagnose gestellt werden. Um zu einer klaren Entscheidung zu kommen, ist ein Team aus geschulten Medizinern notwendig.
Sind Sie sich wiederum nicht sicher, ob wirklich die Fruchtblase geplatzt ist, wird der in Ärztekreisen als „Aufstehtest“ bezeichnete Test empfohlen. Verstärkt sich der Wasseraustritt beim Aufstehen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Fruchtblase geplatzt ist.
Sonstige Erklärungen
Wasseraustritt aus der Scheide muss nicht unbedingt durch Platzen der Fruchtblase bedingt sein. Manchmal handelt es sich bei der austretenden Flüssigkeit auch um Schleim. Gegen Ende der Schwangerschaft beginnt der Muttermund, weicher zu werden, was oft zu einer erhöhten Produktion und Ausstoßung von Schleim führt. Normalerweise ist dieser Schleim dicker und weißer als Fruchtblasenflüssigkeit, und kann mitunter auch Blutspuren enthalten.
Wasseraustritt ist nicht immer stark
Fast alle von uns haben schon einmal im Fernsehen mitbekommen, wie das Platzen der Fruchtblase dargestellt wird. In solchen Szenen tritt das Wasser immer schlagartig aus. Bei den meisten Frauen sieht die Wirklichkeit jedoch völlig anders aus. Das austretende Wasser tritt häufig nur in sehr kleinen Mengen aus. Man sollte sich immer wieder darüber bewusst sein, dass nur Mediziner dazu in der Lage sind, eine exakte Diagnose zu stellen.
Wie es sich anfühlt
Viele werdende Mütter, die zum ersten Mal schwanger sind, fragen sich, ob das Platzen der Fruchtblase mit irgendwelchen Beschwerden verbunden ist. Die meisten Mediziner gehen davon aus, dass es zu keinerlei Schmerzen kommen sollte, dass das Platzen aber oft von einem entsprechenden Platzgeräusch begleitet wird.
Zeitpunkt des Einsetzens der Wehen
Sobald die Fruchtblase geplatzt ist, auch dann, wenn sie noch nicht vollständig gerissen ist, setzen die Wehen für gewöhnlich binnen 12 bis 24 Stunden ein. Das Platzen läutet die erste Phase der Wehen ein.
Vorzeitiges Platzen der Fruchtblase
Zeigen sich bei einer Frau vor der 37. Schwangerschaftswoche Anzeichen dafür, dass die Fruchtblase geplatzt ist, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. In vielen Fällen kann dies ein Anzeichen für eine Frühgeburt sein, die, falls sie nicht richtig behandelt wird, zu schwerwiegenden Komplikationen für Mutter und Kind gleichermaßen führt.
Was Sie sonst beachten müssen
Da die Membranen eventuell reißen können, erhöht sich automatisch das Infektionsrisiko. Entsprechend sollte die austretende Flüssigkeit unbedingt mit Binden, und auf keinen Fall mit Tampons aufgesaugt werden.