Bei Sarkoidose handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die Entzündungen im Körpergewebe hervorruft. Sie kann viele Organe befallen, am häufigsten aber Lunge und Lymphknoten. Die Erkrankung ist zwar nicht lebensbedrohlich, kann aber im Falle einer Schwangerschaft für das ungeborene Kind gefährlich werden.
Aus diesem Grund sollten sich werdende Mütter der möglichen Risiken und Komplikationen in der Schwangerschaft bewusst sein. Wenn Sie an Symptomen wie Schmerzen in der Brust, Atemlosigkeit, Husten (eventuell mit blutigem Auswurf), Kraftlosigkeit, Fieber, Gewichtsverlust oder nächtlichen Schweißausbrüchen leiden, sollten Sie sich umgehend an Ihren Arzt wenden, weil diese Symptome auf eine Sarkoidose hinweisen können. Sie sollten auch dann sofort ärztliche Hilfe suchen, wenn bei Ihnen diese Krankheit früher schon einmal diagnostiziert wurde, weil sie jederzeit wieder ausbrechen kann, auch nach Jahren ohne Symptome.
Sarkoidose und ihre Auswirkungen
Sarkoidose während der Schwangerschaft kann zu Präeklampsie führen, wenn schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck schwere Formen annimmt. Die Krankheit wird zudem mit einem höheren Risiko für ein geringes Geburtsgewicht und Kindstod assoziiert. Deswegen versuchen Mediziner Sarkoidose gut in den Griff zu bekommen, u.a. durch Linderung der Schwellungen an Lymphknoten und Lunge durch Verwendung von Corticosteroiden wie Prednisolon sowie den Einsatz von Antibiotika, falls es Anzeichen für eine vorliegende Infektion gibt. Sarkoidose kann u.a. zu folgenden Komplikationen führen:
- Zu früh einsetzende Wehen, von denen man spricht, wenn sich der Muttermund zu zeitig öffnet (d.h. vor der 37. Woche)
- Plazentaablösung, bei der sich die Plazenta von der Innenwand der Gebärmutter abtrennt
- Vorzeitiges Platzen der Fruchtblase, bei der die Wehen durch Fruchtwasseraustritt durch den Muttermund einsetzen, bevor die Kontraktionen beginnen
- Mehrfache Fehlgeburten, die die Fruchtbarkeit mindern
- Bluthochdruck und Gallensteine
Sobald die Autoimmunerkrankung einmal diagnostiziert wurde, sollten Sie vor einer Schwangerschaft unbedingt Ihren Arzt informieren, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Prävention
Da Sarkoidose durch ein überaktives Immunsystem entsteht, ist es wichtig, den Kontakt zu Reizstoffen wie Pollen oder Schimmel zu verhindern, um das Aufflammen von Symptomen zu vermeiden. Wurde Sarkoidose diagnostiziert und besteht zudem ein Kinderwunssch, sollten Sie sich von Substanzen wie Tabak, auch in Form von Passivrauchen, und Schadstoffen am Arbeitsplatz und zuhause fernhalten, sowie auch Pestizide vermeiden. Forschungen zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise in Fischölpräparaten enthalten sind, mit Sarkoidose verbundene Entzündungen in der Schwangerschaft lindern.
Behandlung während der Schwangerschaft
Selbst wenn eine Sarkoidose diagnostiziert wurde, ist es wichtig, dass Sie sich auch während der Schwangerschaft weiter regelmäßig ärztlich untersuchen lassen, da Symptome immer noch auftreten können, auch wenn sie schon früher behandelt wurden. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Arzt über alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel informieren, die Sie einnehmen, wie beispielsweise Kräuterpräparate, Vitamine und Mineralstoffe, da manche mit den gängigen Behandlungsformen für Sarkoidose interagieren. Falls möglich, sollten Sie alternative Therapieformen wie Akupunktur wählen, bevor Sie Corticosteroide anwenden.
Wenn Sie keine Komplikationen vor der Entbindung erlebt haben, ist häufig auch nach der Geburt keine spezielle Behandlung nötig. In manchen Fällen kann das Baby jedoch unter Beobachtung gestellt werden, um sicherzugehen, dass keinerlei Komplikationen auftreten, die sich auf die Gesundheit des Kindes auswirken können.
Da es sich bei Sarkoidose um eine ernste Erkrankung handelt, kann dadurch die Schwangerschaft erheblich beeinträchtigt werden, und Folgen für Mutter und Kind haben, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Achten Sie darauf, Ihren Arzt über bestehende Krankheiten zu informieren, auch wenn sie remittierend sind, bevor Sie Ihren Kinderwunsch in Angriff nehmen. Auf diese Weise können Sie bereits im Vorfeld alle nötigen Vorkehrungen zu treffen.