Schilddrüsenerkrankungen sind heutzutage weit verbreitet, was mit unserer zunehmend ungesunden Lebensweise, Umweltverschmutzung sowie chronischem Stress zusammenhängt, der für hormonelles Ungleichgewicht sorgt. Die Ursachen sind oft schwer auszumachen, da die Symptome variieren können, und sich bei den Betroffenen jeweils unterschiedlich äußern. Schilddrüsenprobleme müssen jedoch behandelt werden, da dieses Organ eine wichtige Rolle für eine gesunde Schwangerschaft spielt.
Die Funktion der Schilddrüse
Die Schilddrüse ist innerhalb des Hormonsystems ein äußerst wichtiges Organ, das den Stoffwechsel und das Wachstum durch Freisetzen von Hormonen in den Blutkreislauf regelt. Zusammen mit der Hirnanhangdrüse reguliert sie viele Körperfunktionen, und bereitet unter anderem auch den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor, damit eine normale Versorgung des Babys gewährleistet ist.
Bei jedem weiteren Zyklus sind Ihre Eierstöcke und Eileiter auf diese Hormone angewiesen, um ihre Tätigkeit zu synchronisieren, sodass sie erfolgreich zusammenarbeiten, und eine Eizelle freisetzen können.
Wird eine Eizelle befruchtet, müssen die Eierstöcke die wichtige Aufgabe erfüllen, Hormone auszuschütten, die Ihrer Gebärmutter mitteilen, dass Sie sich auf eine Schwangerschaft vorbereiten soll. Es handelt sich dabei um ein hochkomplexes und fast wundersames Ereignis, das sich in Ihrem Körper abspielt. Damit das alles zustande kommen kann, müssen die Hormone die jeweils richtige Botschaft aussenden.
Wie sich Schilddrüsenerkrankungen auf die Schwangerschaft auswirken
Bleiben sie unbehandelt, können Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere die Schilddrüsenunterfunktion, zu Fehlgeburten führen. Funktioniert Ihre Schilddrüse nicht ordnungsgemäß, weist sie entweder eine Über- oder eine Unterfunktion auf. In manchen Fällen kann es auch zu einer Entzündung der Schilddrüse kommen, bei der die Regulierung außer Kontrolle gerät.
Solche Erkrankungen können im Alltag zu Problemen führen, vor allem, wenn Sie schwanger sind. Frauen mit Schilddrüsenerkrankungen fühlen sich oft müde, depressiv, haben Gewichtsprobleme und leiden an Gedächtnislücken. Bei Frauen, die ein Baby planen, kann eine Schilddrüsenfehlfunktion zu Empfängnisproblemen führen.
Ihr Hormon- und Fortpflanzungssystem sind zur Regulierung ihrer Tätigkeit sehr auf Hormone angewiesen. Gibt es einen Engpass oder eine Unregelmäßigkeit im Hormonhaushalt, können daraus erhebliche Probleme resultieren.
Formen von Schilddrüsenerkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
Viele Frauen, die während der Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln, bemerken nur leichte bis gar keine Symptome. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Schilddrüse, wie der Name schon sagt, unteraktiv. Liegt bereits vor der Schwangerschaft eine nicht-diagnostizierte Schilddrüsenerkrankung vor, kann sich diese im Verlauf der Schwangerschaft möglicherweise verschlimmern. Einige Symptome decken sich mit denen einer normalen Schwangerschaft, sodass sie oft nur schwer auszumachen sind. Eine Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft geht oft mit Komplikationen einher, wie beispielsweise Frühgeburten, Blutungen nach der Entbindung, Anämie, Präeklampsie, Fehlgeburten und vorzeitiger Plazentalösung.
Zur regelmäßigen Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft zählt eine Überwachung der Hormonwerte, um sicherzustellen, dass sich diese in einem normalen Bereich bewegen. Es können weitere Untersuchungen erforderlich sein, um die Schilddrüsenhormonwerte zu überwachen.
Üblicherweise sind die Behandlungsmethoden bei schwangeren Frauen dieselben wie bei nicht-schwangeren. Die Hormonwerte können jeweils angepasst werden, die Medikamente sind jedoch ähnlich oder die gleichen, egal, ob schwanger oder nicht. Ihr Arzt wird Ihre Hormonwerte regelmäßig checken, und ggf. entsprechende Maßnahmen treffen, und Sie bezüglich der Einnahme Ihrer Medikamente und pränatalen Vitamine beraten.
Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
Bei einer leichten Schilddrüsenüberfunktion ist normalerweise keine Behandlung erforderlich. Allerdings müssen die Hormonwerte überwacht werden, um sicherzugehen, dass diese nicht ansteigen oder in einen gefährlichen Bereich kommen. Behandlungsmöglichkeiten für eine Schilddrüsenüberfunktion sind während der Schwangerschaft begrenzt. Die meisten Medikamente gelten als gefährlich für das ungeborene Kind und können seine Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Die Behandlung mit niedrig dosierten Medikamenten (sog. Thyreostatika) ist während der Schwangerschaft und Stillzeit dagegen vertretbar.
Achten Sie immer darauf, dass Sie sich ärztlichen Rat einholen, wenn Sie irgendwelche Fragen oder Bedenken bezüglich Ihrer Schilddrüsenfunktion haben und sich unsicher sind, wie sich diese auf Ihr Baby auswirkt. Nehmen Sie alle nötigen Arzttermine wahr und verfolgen Sie für eine gesunde Lebensweise, um Ihre Gesundheit sowie jene des Babys bestmöglich zu fördern.