Die Frage, wo ein Säugling schlafen soll, führt zu heftigen Diskussionen über Co-Sleeping und Familienbett. Die Entscheidung, was für Ihre Liebsten am besten ist, fällt nicht immer leicht. Das Bett zu teilen, mag aus verschiedenen Gründen für neue Eltern attraktiv erscheinen, ist aber auch mit gewissen Risiken verbunden.
Was ist der Unterschied zwischen Co-Sleeping und Familienbett?
Co-Sleeping und Familienbett sind nicht dasselbe, obwohl diese Begriffe häufig synonym verwendet werden. Co-Sleeping bedeutet, in unmittelbarer Nähe Ihres Babys zu schlafen. Sie sind nah genug, damit Ihr Baby Sie sehen, hören, riechen oder berühren kann. Dies kann auf der gleichen Schlafoberfläche sein, muss aber nicht. Wenn Sie im gleichen Zimmer schlafen wie Ihr Baby, handelt es sich dabei ebenfalls um Co-Sleeping. Entscheiden Sie sich hingegen für ein Familienbett, teilen Sie sich Ihr Bett mit dem Baby.
Co-Sleeping und das Schlafen im gleichen Raum werden häufig verwechselt. Die American Academy of Pediatrics (AAP) empfiehlt, dass das Baby im selben Raum wie die Eltern schlafen sollte, bis es mindestens sechs Monate alt ist, idealerweise das ganze erste Lebensjahr über.
Wie Sie ein sicheres Schlafumfeld für Ihr Baby schaffen
Unabhängig davon, wo das Baby schläft, sollten alle Säuglinge immer auf dem Rücken, auf festen und sauberen Oberflächen, fern von jeglichem Zigarettenrauch und unter einer leichten Decke schlafen. Ihre Köpfe sollten niemals bedeckt sein. Im Bett sollten sich keine Stofftiere oder Kissen in der Nähe des Kindes befinden. Ein Baby sollte niemals zum Schlafen auf ein Kissen oder eine weiche Unterlage gelegt werden, da dadurch Erstickungsgefahr beseteht.
Wasserbetten sind besonders gefährlich für Babys. Es ist auch wichtig, Babys nicht zum Schlafen auf eine Couch oder ein Sofa zu legen, da sie in eine Spalte rutschen, sich einklemmen, ersticken oder auf den Boden fallen könnten.
Wenn Sie Ihr Kind bettfertig machen, achten Sie darauf, es nicht mehr einzuwickeln, sobald es sich umdrehen kann. Es ist wichtig, es in leichte Schichten zu kleiden, damit es nicht überhitzt. Ein Schlafsack ist eine gute Option, wenn Ihr Baby nicht mehr in ein Tuch gewickelt wird.
Ist ein gemeinsames Bett sicher?
Jeder Elternteil versteht, warum es verlockend sein kann, das Bett mit dem Baby zu teilen, dabei handelt es sich jedoch nicht um die sicherste Option für Ihren Sprössling. Viele Eltern entscheiden sich für ein Familienbett, um Mutter und Kind mehr Schlaf zu ermöglichen. Dies könnte dem Baby jedoch schaden. Etwa 250 Kinder pro Jahr sterben in Deutschland im Schlaf.
Wenn das Baby auf einer anderen Unterlage als in einem Gitterbett oder auf einer Kinderbettmatratze schläft, steigt das Risiko für plötzlichen Kindstod (SIDS). Dies ist insbesondere in den ersten sechs Lebensmonaten der Fall. Während des Neugeborenenstadiums sind viele Eltern erschöpft und leiden unter Schlafmangel. Dadurch besteht die Gefahr, sich auf das Baby zu wälzen oder dass das Kind aus dem Bett fällt.
Familienbett und mögliche Sorgen
Wenn Eltern das Bett mit ihrem Nachwuchs teilen, schlafen sie womöglich schlechter, weil sie sich zu große Sorgen um die Sicherheit ihres Sprösslings machen. Auch das Kind schläft möglicherweise unruhiger, da Sie unter Umständen bei jedem Wimmern oder jeder Bewegung aufwachen, wenn es direkt neben Ihnen stattfindet. Babys können weinen, ohne wirklich wach zu sein, wenn sie verschiedene Schlafzyklen durchlaufen.
Das Familienbett kann es Kindern auch erschweren, später in das eigene Bett zu wechseln, wenn sie älter sind. Zudem können sie Probleme haben, selbstständig und ruhig einzuschlafen.
Das Bett mit dem Baby zu teilen, kann auch weniger Intimität für die Eltern bedeuten. Wenn Sie Ihren Sprössling direkt neben sich haben, werden Sie es sich zweimal überlegen, ob Sie Sex mit Ihrem Partner haben.
Warum sich manche Eltern für ein Familienbett entscheiden
Viele Eltern haben nicht den bewussten Vorsatz, ihr Bett mit dem Baby zu teilen. Vielmehr merken sie, dass es viel praktischer ist, sich auf diese Weise um ihren Nachwuchs zu kümmern. Es bedeutet auch, dass das Kind nach dem Füttern schneller wieder einschläft und länger schläft. Zudem bietet das Familienbett die Möglichkeit, zusätzliche Zeit mit dem Baby nachts zu genießen. Dabei handelt es sich um eine wichtige Komponente bindungsorientierter Elternschaft, die dazu beiträgt, die körperliche Nähe zu fördern, um starke emotionale Bindungen aufzubauen.
Das gemeinsame Bett ist für stillende Mütter besonders attraktiv. Babys, die noch gestillt werden, wachen häufig während der Nacht auf, um gefüttert zu werden. Wenn Sie Ihrem Schlafplatz mit Ihrem Kind teilen, müssen Sie nicht aufstehen, um es aus dem Bett holen und sich hinsetzen, um es zu füttern, um danach wieder zum Einschlafen zu bringen. Wenn sie direkt neben Ihrem Nachwuchs liegen, können Sie ihn einfach an sich ziehen, um ihn zu stillen, und dann sofort wieder einschlafen.
Sicherheitsüberlegungen zum Schlafen in einem Familienbett
Wenn Sie sich dafür entscheiden, das Bett mit Ihrem Baby zu teilen, und die damit verbundenen Risiken kennen, ist es wichtig, folgende Empfehlungen zu befolgen, um das gemeinsame Schlafen so sicher wie möglich zu gestalten:
- Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über Ihre Schlafsituation zu Hause.
- Stellen Sie sicher, dass zwischen Matratze und Rahmen keine Lücken bestehen.
- Entfernen Sie alle großen Decken aus dem Bett. Vermeiden Sie Federbetten und weiche Kissen.
- Trinken Sie keinen Alkohol, rauchen Sie nicht, und nehmen Sie keine Medikamente ein, die sich auf Ihren Schlaf auswirken könnten, wenn Sie im gemeinsamen Bett schlafen.
- Stellen Sie sicher, dass beide Elternteile mit der Entscheidung über das gemeinsame Bett einverstanden sind. Beide Partner sollten sich mit der Idee wohlfühlen, das Bett mit ihrem Baby zu teilen. Legen Sie kein Kind in ein Bett zu einem schlafenden Erwachsenen, der sich seiner Anwesenheit nicht bewusst ist.
- Lassen Sie Ihr Baby nicht in einer Position, in der es aus dem Bett fallen könnte.
- Kleinkinder unter einem Jahr sollten nicht mit anderen, älteren Geschwistern schlafen.
- Wenn Sie lange Haare haben, sollten Sie diese zusammenbinden, um zu verhindern, dass sich das Kind darin verheddert.
Co-Sleeping
Die gemeinsame Nutzung des Schlafzimmers mit dem Baby ist eine viel sicherere Option. Auf diese Weise kann das SIDS-Risiko um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Das bedeutet, dass Mama und Papa in ihrem eigenen Bett schlafen, während das Kind im selben Raum in einem Gitterbett liegt. Es gibt sogar Kinderbetten, die an der Seite des Bettes befestigt werden können, um das nächtliche Stillen und das Windelwechseln noch einfacher zu gestalten.
Fazit
Auch wenn ausgiebiges Kuscheln mit Ihrem Baby während der Nacht verlockend erscheint, sollten Sie die möglichen Risiken im Auge behalten. Wenn Sie Probleme haben sollten, Ihren Nachwuchs zum Einschlafen zu bringen, wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt. Sollten Sie sich für ein gemeinsames Bett entscheiden, beachten Sie die gängigen Empfehlungen, um Ihrem Wonneproppen eine möglichst sichere Umgebung zu bieten.