Forschungen zeigen, dass bei Frauen, die sich für eine Schwangerschaft mit über 40 entscheiden, ein höheres Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte oder andere gröbere Gesundheitsprobleme besteht. Die Wahrscheinlichkeit steigt auf über 60%. In einer Gesellschaft, in der es immer normaler wird, Kinder erst sehr spät zu bekommen, sollten sich ältere Mütter die möglichen Gefahren dennoch bewusst machen. Die Zeiten, in denen eine Frau mit 18 Jahren heiratete und sofort eine Familie gründete, sind vorbei. Viele studieren, machen ihren Abschluss und arbeiten an ihrer Karriere, bevor sie sich für die Mutterschaft entscheiden. Doch wie wirkt sich diese Planung auf eine Schwangerschaft aus?
Datenanalyse
Gesundheitsberichte bezogen sich bei einer späten Schwangerschaft immer auf die Risiken für das Baby. Forscher konnten jetzt jedoch zeigen, dass nicht nur das Kind einer Gefahr ausgesetzt ist. Dabei wurden die Daten von 72.000 Frauen herangezogen. Von diesen Frauen wurden 3.300 erst spät schwanger. Es wurden alle Gesundheitsprobleme verglichen und über einen Zeitraum von 12 Jahren verfolgt. Auch Frauen, deren Schwangerschaft in jüngeren Jahren eintrat, wurden untersucht. Nach der Datensammlung fand man heraus, dass lediglich bei 2,4% der Frauen, die zu einem früheren Zeitpunkt schwanger wurden, ein Risiko für schwere Gesundheitsprobleme bestand. Für Frauen, die mit über 40 Mutter wurden, stieg das Risiko auf 3,8%. Auch die Gefahr eines Herzstillstandes kann nicht ignoriert werden. Bei den älteren Müttern betrug das Risiko 3,9%, bei den jüngeren hingegen nur 2,3%.
Ursachen für Schlaganfälle und Herzinfarkte
Mit zunehmendem Alter entwickeln sich bei Frauen häufig Bluthochdruck, Cholesterin-Probleme und andere Erkrankungen. Zum großen Teil hängt die Gesundheit von der Familiengeschichte ab. Sogar eine körperlich fitte Mutter hat ein erhöhtes Risiko. Frauen sollten zwei Arten von Schlaganfälle beachten: Hämorrhagische und ischämische. Hämorrhagische Schlaganfälle werden durch Gehirnblutungen ausgelöst, während ischämische durch Blutgerinnsel verursacht werden. Bei einer Schwangerschaft mit über 40 ist die Gefahr eines ischämischen Schlaganfalls um fast 60% höher. Trotz der unbestreitbaren Risiken ist die Gesamtrate immer noch relativ gering. Gefahren bestehen bei allen Schwangerschaften, egal, ob die Mutter jünger oder älter ist. Grundsätzlich sollte sich eine Frau in bester körperlicher Verfassung befinden, bevor sie die Familienplanung in Angriff nimmt.
Die Experten sprechen
Späte Schwangerschaften waren schon immer eine ernste Angelegenheit. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass die Konsequenzen einer späten Schwangerschaft nicht nur die Schwangerschaft selbst, sondern auch das Leben der Mutter jahrelang beeinflussen. Frauen müssen sich darüber bewusst sein, dass eine Schwangerschaft in späteren Jahren ihrer Gesundheit und jener des Kindes schaden könnte. Der Wunsch nach einem Baby führt oft dazu, dass etwaige Gefahren unterschätzt werden. Obwohl ein höheres Risiko besteht, verläuft der Großteil der Schwangerschaften dennoch erfolgreich und ohne gesundheitliche Probleme für Mutter und Kind. Trotzdem ist eine eingehende Information ratsam, damit Frauen alle Fakten kennen, bevor sie sich für eine späte Mutterschaft entscheiden.