Eine Schwangerschaft bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Einige dieser Veränderungen können sich im Alltag als etwas unangenehm erweisen. Ein häufiges Symptom während der Schwangerschaft sind Schwindel- und Schwächeanfälle.
Tatsächlich ist dieses Symptom aber nicht ansatzweise so bekannt wie Übelkeit, Völlegefühl und Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel, die während dieser Zeit typisch sind. Schwindel- und Schwächeanfälle kommen in den ersten drei Monaten häufiger vor, können aber auch während der gesamten Schwangerschaft auftreten.
Ursachen
Frauen erleben vor allem in den ersten drei Monaten Gefühle des Schwindels und der Schwäche. In dieser Zeit passt sich ihr Körper noch an die Veränderungen an, die es mit sich bringt, neues Leben zu schaffen. Die Hauptursache für Schwindelanfälle während der Schwangerschaft hängen mit den steigenden Hormonwerten im Körper zusammen, da diese die Blutgefäße erweitern und entspannen. Ihre Blutgefäße tun dies, um die Durchblutung Ihres Babys zu steigern. Im Gegenzug wiederum reduziert sich dadurch die Blutmenge in den Venen. Dies kann zu einem Abfall des Blutdrucks führen, wodurch sich die Durchblutung des Gehirns reduziert. Die Folge ist oft eine Verwirrung zwischen jenen Signalen, die im Gehirn ankommen und den tatsächlich vorhandenen Signalen. Diese Signale sind die Art und Weise, wie Ihr Gehirn Ihre Umwelt analysiert, und wie wir unsere Sinne koordinieren. Wenn diese gestört werden, führt dies zu Schwindelanfällen.
Unterzuckerung kann ebenfalls Schwindel auslösen. Dieses Leiden kann auftreten, weil sich Ihr Körper an die Änderungen in Ihrem Stoffwechsel anpasst. Frauen, die Krampfadern haben oder an Blutarmut leiden, sind anfälliger für Schwindelanfälle als andere. Während des zweiten Trimesters kann es zu Schwindelanfällen kommen, da die wachsende Gebärmutter Druck auf die Blutgefäße ausübt. In späteren Phasen der Schwangerschaft können die Beschwerden auftreten, wenn Sie sich auf den Rücken legen. Dies führt dazu, dass das Kind auf die Hohlvene drückt, jene Vene, die das Blut aus dem Unterleib ins Herz leitet.
Gegenmaßnahmen und Tricks gegen Schwindelanfälle
Nachfolgend finden Sie einige nützliche Tipps und Tricks, um Schwindelanfällen während der Schwangerschaft vorzubeugen:
- Vermeiden Sie langes Stehen. Wenn Sie schon stehen müssen, versuchen Sie, Ihre Füße in Bewegung zu halten, um die Durchblutung zu fördern.
- Essen Sie regelmäßig. Nehmen Sie, wenn möglich, den ganzen Tag hindurch kleine Zwischenmahlzeiten zu sich. Eine gute Angewohnheit besteht darin, etwas Obst in der Handtasche zu haben. Vermeiden Sie zu lange Pausen zwischen den Mahlzeiten, da dies zu Unterzuckerung führen kann.
- Vermeiden Sie Überhitzung. Verzichten Sie auf extrem heiße Bäder und Duschen. Tragen Sie weite, bequeme Kleidung, damit die Durchblutung nicht behindert wird, und sich Ihre Körpertemperatur nicht erhöht.
- Stehen Sie langsam auf. Wenn Sie sitzen oder liegen, achten Sie darauf, dass Sie langsam aufstehen. Das hilft Ihrem Körper, sich anzupassen und beugt Schwindelanfällen vor.
- Trinken Sie genug. Sorgen Sie dafür, dass Sie mehr als zwei Liter Wasser pro Tag trinken. Wenn es heißer ist, sollten Sie noch mehr Flüssigkeit zuführen.
- Vermeiden Sie es, auf dem Rücken zu liegen. Sobald Sie im dritten Monat sind, sollten Sie nicht auf dem Rücken liegen. Dadurch stellen Sie sicher, dass das Baby keinen Druck auf die Hohlvene ausübt.
- Legen Sie die Füße hoch. Wenn Sie Ihre Füße hochlegen, wird der Blutfluss in Ihrem Gehirn erhöht.
Wenn Sie einen Schwindelanfall verspüren, versuchen Sie es mit folgenden Mitteln:
- Atmen Sie tief durch.
- Setzen oder legen Sie sich hin und senken Sie Ihren Kopf.
- Vermeiden Sie es, zu schnell aufzustehen.
- Öffnen Sie die Fenster, um für frische Luft zu sorgen.
- Befreien Sie sich von beengender Kleidung.
Wann Sie zum Arzt sollten
Wenn es während der Schwangerschaft zu Schwindelanfällen kommt, ist dies noch kein Grund zur Beunruhigung, allerdings sollten Sie diese Symptome auch nicht ignorieren. Gehen die Schwindelanfälle mit Schmerzen im Unterleib oder Scheidenblutungen einher, sollten Sie sich sofort ärztliche Hilfe suchen. Möglicherweise kann ein ernstzunehmenderes Problem dahinter stecken.
Haben Sie permanent Schwindelanfällen oder gehen diese mit Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Herzrasen einher, sollten Sie ebenfalls einen Arzt konsultieren. Diese Symptome können Anzeichen von Blutarmut oder anderen Krankheiten sein, die sich möglicherweise negativ auf Ihre Schwangerschaft auswirken.