Haben Sie während der Schwangerschaft Stimmungsschwankungen? Dann sind Sie nicht allein. Möglicherweise sind Sie sonst eigentlich sehr ausgeglichen. Seit Sie jedoch ein Baby erwarten, stellen Sie plötzlich fest, dass sie unheimlich reizbar oder grundlos depressiv sind. Warum ist das so? Leichte bis schwere Stimmungsschwankungen sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit, auch wenn sie nicht bei allen Frauen gleichermaßen auftreten. Nachfolgend erfahren Sie, warum es häufig dazu kommt.
Wann treten Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft auf?
Normalerweise treten Stimmungsschwankungen vor allem im ersten Trimester der Schwangerschaft auf, d.h. sechs bis zehn Wochen nach der Zeugung. Sie können auch im dritten Trimester darunter leiden, wenn die Hormone Sie auf die Geburt vorbereiten. Die schlimmsten Stimmungsschwankungen verschwinden meist nach der Niederkunft, wenn die Hormone wieder auf ihren gewöhnlichen Stand zurückkehren. Wie kann nun Ihre Stimmung durch die Schwangerschaft dermaßen beeinflusst werden? Bei Stimmungsschwankungen spielen so einige Faktoren eine Rolle. Hier sind einige davon:
1. Hormonelles Ungleichgewicht
Ihr Körper erlebt während der Schwangerschaft eine ganze Reihe hormoneller Veränderungen. Um schwanger zu werden, muss er zunächst die Menge an Androgenen erhöhen. Diese Horme tragen zum Eisprung bei, und erhöhen die Empfängnischancen. Androgene, oft auch als Testosteron bekannt, sind vor allem bei Männern vorhanden. Diese Hormone sind für Bartwuchs sowie Körperbehaarung an Brust und Rücken verantwortlich. Frauen mit hohen Androgenwerten leiden oft ungewollt an starker Körperbehaarung und Aggressionen. Bis die Werte wieder absinken, kann es längere Zeit zu einer verstärkten Reizbarkeit kommen.
Ein weiteres wichtiges Hormon, das eine Rolle spielt, ist Progesteron. Genauer gesagt, bildet sich Progesteron sehr schnell in den ersten Schwangerschaftswochen. Es trägt dazu bei, dass der Fötus wächst und gedeiht. Aufgrund der erhöhten Progesteronwerte werden Sie so einige Stimmungsschwankungen erleben. Sobald sich der Mutterkuchen gebildet hat, werden die Werte wieder zu ihrem Normalzustand zurückkehren.
Auch der Östrogenspiegel steigt. Wenn Sie ein Baby erwarten, bildet der Körper 100-mal mehr Östrogen als sonst. Dieses Hormon ist für einige Etappen der Schwangerschaft verantwortlich, darunter auch das Wachstum der Nebennierendrüsen des Babys sowie die Gesundheit der Plazenta. Dieses Hormon sorgt auch dafür, dass Sie an Übelkeit und Kopfschmerzen leiden.
Oxytocin ist ein Hormon, das erst in den späteren Phase Ihrer Schwangerschaft gebildet wird. Seine Aufgabe besteht darin, Muttermund und Gebärmutter für die Geburt des Babys zu weiten. Es spielt auch dahingehend eine Rolle, dass es Ihren Milchdrüsen das Signal gibt, Milch zu produzieren. Dieses Hormon wird auch als Bindungshormon bezeichnet, vor allem bei Frauen. Wird es in großen Mengen freigesetzt, kann es sein, dass Sie besonders emotional reagieren.
Hormone sind zwar für gewöhnlich für Ihre Stimmungsschwankungen verantwortlich, können aber auch andere Faktoren auslösen, die wiederum Stimmungsschwankungen begünstigen.
2. Erschöpfung
Hormone spielen eine wichtige Rolle dabei, wie viel Schlaf Sie bekommen, und wie gut dieser ist. Die Schwangerschaft kann das Durchschlafen erschweren. Alleine das ständige Bedürfnis, aufzustehen und auf die Toilette zu gehen, kann ermüdend sein.
Auch Hormone können für Schlaflosigkeit verantwortlich sein. Wenn Sie nicht ausreichend schlafen, werden Sie möglicherweise reizbarer. Das liegt daran, dass die Nerven Ihres Körpers blank liegen. Sie konnten nicht genug Hormone produzieren, die ein Gefühl von Ruhe und Entspannung ermöglichen. Daher ist es wichtig, für gesunden Schlaf zu sorgen. Das kann auch bedeuten, ein paar Nickerchen zwischendurch zu machen. Sie werden feststellen, dass sich Ihre Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft deutlich verbessern, wenn Sie ein paar Nächte durchschlafen.
3. Stress
Die Schwangerschaft kann eine äußerst stressige Zeit sein. Ihre Gesundheit und jene Ihres Kindes sind permanent vor Ihrem geistigen Auge präsent. Stress kann sich ebenfalls auf Ihre Stimmung auswirken. Ein ziemlich großer Teil Ihrer Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft ist möglicherweise bloß darauf zurückzuführen. Da Stress aber weder für Sie noch für Ihren Nachwuchs gut ist, ist es wichtig, Wege zu finden, um mit diesem adäquat umzugehen. Verfolgen Sie Hobbys, die Ihnen Spaß machen, und die für Entspannung sorgen und nehmen Sie sich immer wieder kleine Auszeiten.