Infantile Zerebralparese ist ein Krankheitsbild, das Eltern von betroffenen Kindern oft vor große Probleme stellt. Bei Zerebralparese handelt es sich um eine Gruppe von Krankheitsbildern, die das Gehirn betreffen. Die Krankheit entsteht normalerweise im Mutterleib bzw. während der ersten Lebensjahre.
Ursachen
Ärzte und Forscher vermuten zwar, dass die Krankheit durch eine Störung der Hirnentwicklung zustande kommt, sind aber bislang nicht in der Lage, eine genau Ursache zu bestimmen. In der Fachwelt vermutet man, dass eine Zerebralparese beispielsweise durch Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft entsteht, die sich auf die Entwicklung des Fötus auswirken, durch genetische Mutationen oder durch traumatische Hirnverletzungen durch Stürze, Schütteltraumata, Autounfälle oder einen Sauerstoffmangel aufgrund von Geburtskomplikationen.
Mögliche Risikofaktoren
Manche Probleme, von denen Mutter und Kind betroffen sind, können eine Entstehung der Krankheit begünstigen. Bei Müttern ist dies beispielsweise der Kontakt mit verschiedenen Viren oder Geschlechtskrankheiten. Föten, die mit Erkrankungen wie Gelbsucht oder bestimmten Infektionen kämpfen, zeigen ein erhöhtes Risiko, eine Zerebralparese zu entwickeln. Zudem zählen ein geringes Geburtsgewicht und Frühgeburten zu den möglichen Risikofaktoren.
Körperliche Symptome
Die Symptome schwanken von Fall zu Fall, und hängen auch von der Schwere der Krankheit ab. Die meisten Symptome hängen allerdings mit Schwächen in puncto Muskelkoordination und motorischen Fähigkeiten zusammen. Dazu gehören u.a. Muskelsteifheit, Hör- und Sehstörungen, Probleme beim Kauen, Schlucken und Essen, Bewegungsstörungen, Atemprobleme, Lernbehinderungen, mangelnde Kontrolle über ihre Ausscheidungen, Zahnfäule, Knochenschwäche, Refluxkrankheit und Sprachstörungen.
Diagnose
Eine Zerebralparese wird meist dann vermutet, wenn sich bei einem Säugling oder Kleinkind potentielle Anzeichen wie Muskelkrämpfe, Haltungsprobleme, geschwächter Muskeltonus, Still- oder Essstörungen, bevorzugtes Liegen auf einer bestimmten Körperseite, nicht vorhandene Gehfähigkeit im 12. bis 18. Lebensmonat oder eine mangelhafte Sprachfähigkeit im Alter von 24 Monaten zeigen.
Die Diagnose ist nicht immer eindeutig, da die Krankheit ähnliche Symptome zeigt, wie viele andere Krankheiten, und deshalb nicht immer auf eine spezifische Ursache geschlossen werden kann. In manchen Fällen bedienen sich Ärzte einer Diagnose durch Computer- oder Magnetresonanztomografie, bei der das Gehirn untersucht wird. Selbst bei solch technisch fortschrittlichen Untersuchungen sind nicht immer glasklare, blitzschnelle Diagnosen möglich, sodass eine offizielle Diagnosestellung oft Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nimmt, und zahlreiche Termine bei verschiedensten Fachärzten erfordert.
Mögliche Behandlungsmethoden
Leider gilt Zerebralparese als unheilbar. Es gibt jedoch verschiedene Behandlungsmethoden, um die Symptome zu lindern, und die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu steigern. Die jeweiligen Therapiemaßnahmen hängen von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, wie beispielsweise den spezifischen Symptomen des betroffenen Kindes sowie deren Schwere. Dabei können folgende Methoden zum Einsatz kommen:
- Physiotherapie – Diese Behandlung soll Muskelschwund vorbeugen, und die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen verbessern.
- Sprachtherapie – Eine solche Therapie kann nicht nur die Sprechfähigkeit der Kinder verbessern, sondern ihnen auch helfen, Kiefer- und Wangenmuskulatur zu kräftigen, wodurch Essstörungen und Sabbern vorgebeugt wird.
- Beschäftigungstherapie – Diese Therapieform zielt darauf ab, Betroffenen ein besseres Verständnis einfacher Aufgaben zu ermöglichen, wie beispielsweise selbstständiges Anziehen oder das Erledigen von Schulaufgaben, sobald sie ins schulfähige Alter kommen.
- Hilfsmittel – Hilfsmittel wie Beinstützschienen, Rollstühle oder Computerprogramme können die Sprach- und Bewegungsfähigkeit der Kinder verbessern.
- Medikamente – Zur Linderung bestimmter Symptome können Medikamente verschrieben werden.
- Chirurgische Eingriffe – Bei Kindern mit schweren Symptomen wie Muskelsteifheit können chirurgische Eingriffe, bei denen Bindegewebe wie die Sehnen verlängert oder gekräftigt werden, Linderung verschaffen. Dadurch kann die Bewegungsfähigkeit verbessert und Schmerzen gelindert werden.
Tipps bei Pflegefällen
Ein Kind großzuziehen, bei dem Zerebralparese diagnostiziert wurde, ist mitunter keine leichte Aufgabe. Eltern, die sich vor solchen Herausforderungen sehen, wird empfohlen, mit den eigenen Emotionen umgehen zu lernen, und sich klarzumachen, dass Trauer und Wut völlig in Ordnung sind. Sie sollten sich aber auch darüber bewusst sein, dass ihre Kinder mit der nötigen Hilfe immer noch ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben führen können.