Viele Frauen kämpfen in der Schwangerschaft mit Verstopfung. Dabei handelt es sich um eine Verdauungsstörung, die durch die Unfähigkeit des Dickdarms verursacht wird, den Stuhl passieren zu lassen. Wenn der Dickdarm nicht genug Wasser aufnehmen kann, um Abfallprodukte zu erweichen, härtet der Stuhl oft, was es schwierig macht, ihn auszuscheiden.
Hormonelle Veränderungen tragen erheblich zu Verstopfung während der Schwangerschaft bei. Die höheren Hormonspiegel entspannen nicht nur Ihre Darmmuskulatur, sondern führen auch zu einer Verlangsamung Ihres Verdauungsprozesses. Die Erweiterung des Uterus, zusätzlicher Druck auf die Gebärmutter und sogar pränatale Vitamine können Problemen beim Stuhlgang verursachen.
Wie Sie Verstopfung entgegenwirken
Bevor jedoch über Abführmittel nachgedacht wird, die häufig Nebenwirkungen haben, ist es sinnvoll, natürliche Methoden in Betracht zu ziehen, die dabei helfen, die Darmgesundheit zu fördern.
Mehr ballaststoffreiche Lebensmittel
Eine der einfachsten Möglichkeiten, um die Verdauung anzukurbeln, besteht darin, mehr Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt zu sich zunehmen. Ballaststoffreiche Lebensmittel erhöhen auch die Aufnahme von Vitaminen und Antioxidantien, sodass Sie nicht auf so viele Nahrungsergänzungsmittel angewiesen sind. Empfehlenswert sind u.a. Gemüsensorten wie Bohnen, Linsen und Brokkoli, sowie frisches Obst und Vollkornprodukte. Vielleicht wussten sie es nicht, aber auch Popcorn wirkt Wunder bei Verstopfung. Dadurch können Sie Ihren Stuhlgang regulieren und gleichzeitig Ihren Heißhunger nach Salziges stillen.
Flüssigkeitszufuhr erhöhen
Wenn Sie an Verstopfung leiden, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um über Ihre tägliche Flüssigkeitsaufnahme nachzudenken. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist während der Schwangerschaft von entscheidender Bedeutung, daher sollten Sie mindestes zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Flüsssigkeit hilft, Ihre Darmtätigkeit zu normalisieren. Dadurch reguliert sich die Verdauung oft von selbst.
Kleinere Mahlzeiten
In der Schwangerschaft passiert es schnell, dass Sie zu viel essen. Wenn Ihr Körper zwischen den Mahlzeiten nicht genügend Zeit hat, um die Nahrung zu verdauen, tritt ein Rückstau auf, der Verstopfung verursacht. Daher sollten Sie auf Ihre täglichen Essgewohnheiten achten.
Eine effektive Methode, um den Stuhlgang zu fördern, besteht darin, kleinere Portionen zu essen. Statt drei große Mahlzeiten und Snacks sollten Sie fünf oder sechs kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Das belastet Ihren Dickdarm weniger und hilft Ihnen, Abfallprodukte schneller auszuscheiden.
Regelmäßige Bewegung
Eine Schwangerschaft kann hart für Ihren Körper sein. Auch wenn Sie sich vielleicht müde fühlen und sich wünschen, Sie könnten sich entspannen, ist es eine gute Idee, aufzustehen und sich zu bewegen. Durch körperliche Betätigung wird die Darmtätigkeit angeregt und die Verdauung natürlich in Schwung gebracht.
Werdende Mütter sollten mindestens dreimal pro Woche jeweils 20 bis 30 Minuten trainieren. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Körper dabei nicht zu stark belasten. Erkundigen Sie sich daher bei Ihrem Arzt, welche Übungen empfehlenswert sind. Spazierengehen, Yoga und Dehnnübungen gehören zu den einfacheren gesunden Workouts.
Abführmitttel
Wenn natürliche Ansätze keinen Erfolg zeigen, können eventuell milde Abführmittel ratsam sein. Sollten Sie Verstopfung haben, während Sie Eisenpräparate einnehmen, empfehlen viele Ärzte Stuhlweichmacher. Stuhlweichmacher erleichtern die Entleerung, da sie härteren Darmabfällen Feuchtigkeit hinzufügen. Der Wirkstoff, der für die Erweichung des Stuhls verantwortlich ist, schadet dem Baby nicht, da er nicht in großen Mengen vom Körper aufgenommen wird.
Allerdings sollten Sie vorsichtig bei der Verwendung sein. Abführmittel können zu Nebenwirkungen wie Dehydration, Krämpfen, Magenschmerzen und Durchfall führen. In jedem Fall sollten Sie Ihren Arzt konsultieren, bevor Sie solche oder andere Präparate einnehmen.
Ihr Arzt kann Ihnen auch Probiotika empfehlen. Dabei handelt es sich um gesunde Bakterien, welche die Verdauung regulieren und Verstopfung entgegenwirken. Probiotika finden sich häufig in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt oder Kimchi. Wenn Ihre Schwangerschaftshormone jedoch dazu führen, dass Ihr Körper diese abstößt, können Sie rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Fazit
Verstopfung während der Schwangerschaft ist nicht angenehm, besonders wenn sie mit anderen hormonellen Symptomen einhergeht. Daher ist es wichtig, Maßnahmen zu treffen, die dabei helfen, den Dickdarm zu entlasten und regelmäßig Abfallprodukte auszuscheiden. Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Arzt, bevor Sie zu irgendwelchen Präparaten greifen, oder mit Sport beginnen.