Während der Schwangerschaft kann es immer wieder zu Veränderungen des Vaginalausflusses kommen. Es ist wichtig, etwaige Abweichungen aufmerksam zu beobachten und darauf zu achten, ob sie normal sind oder ob ein Arztbesuch ratsam ist.
Innerhalb eines Zeitraums von neun Monaten macht Ihr Körper eine Vielzahl intensiver Veränderungen durch. Schon bald nach der Empfängnis werden Sie merken, dass der Scheidenausfluss andere Formen annimmt. Das Wissen darüber, was Sie erwartet, hilft Ihnen, jede Phase Ihrer Schwangerschaft mit Zuversicht zu durchlaufen.
Was ist normaler Ausfluss?
Veränderungen des Ausflusses können bereits zwei Wochen nach der Empfängnis auftreten, noch bevor die Periode ausbleibt. Normaler Ausfluss, auch als Leukorrhoe oder Weißfluss bekannt, ist unbedenklich. Dieser ist dünn, milchig-weiß und hat einen milden Geruch. Falls diese Art von Ausfluss bei Ihnen während der Schwangerschaft auftritt, brauchen Sie sich nicht zu sorgen.
Der Ausfluss wird wahrscheinlich im Laufe der Schwangerschaft zunehmen und stärker werden. Falls dies unangenehm für Sie ist, können Sie eine unparfümierte Slipeinlage verwenden. Die einzigen größeren Veränderungen im Auftreten von Leukorrhoe können in den letzten Wochen der Schwangerschaft erfolgen, wenn Ihr Ausfluss mit dickem Schleim und Blut versetzt ist. Dies ist ein frühes Anzeichen der bevorstehenden Wehen.
Sie können während der Schwangerschaft einiges dafür tun, um für einen gesunden Ausfluss zu sorgen. Zunächst einmal gilt: Nutzen Sie bei Schmierblutungen oder Ausfluss keine Tampons, da diese neue Keime in die Vagina einbringen, die gefährlich sein könnten. Verzichten Sie auf Scheidenspülungen, da diese die pH-Werte in der Vagina verändern und zu Infektionen führen können.
Zudem sollten Sie aktmungsaktive Kleidung und Baumwollunterwäsche tragen, keine parfumierten Seifen benutzen und Ihren Vaginalbereich immer gut trocknen nach dem Baden. Eine ausgewogende Ernährung, die weitgehend auf Zucker verzichtet, ist ebenfalls förderlich.
Versuchen Sie nicht, eigenmächtig Infektionen zu kurieren, falls Sie eine solche vermuten. Konsultieren Sie immer einen Arzt, bevor Sie sich auf eigene Faust behandeln oder irgendwelche rezeptfreien Mittel ausprobieren.
Worauf Sie achten müssen
Bei einer bestehenden Schwangerschaft sollten Sie besonderes Augenmerk auf jede Veränderung Ihres Vaginalausflusses legen. Ihr Körper durchläuft eine Reihe hormoneller Veränderungen. Wenn der Gebärmutterhals und die Scheideninnenwände weicher werden, erhöht der Körper die Ausflussmenge, um Infektionen zu bekämpfen. Diese Veränderungen sind normal und nehmen wahrscheinlich im Laufe der Schwangerschaft zu.
Normale Leukorrhoe hat eine weißliche Farbe. Falls Sie feststellen, dass Ihr Ausfluss gelblich oder grün ist und/oder stark riecht, kann dies ein weiteres Anzeichen für eine Infektion sein. Kommen Juckreiz und Rötungen im Vagnialbereich hinzu, ist dies ein Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt.
Glücklicherweise sind die meisten dieser anormalen Symptome Kennzeichen für eine kleinere Infektion wie etwa Scheidenpilz, ausgelöst durch Hefepilze aus der Candida-Familie. Eine Pilzinfektion muss noch vor der Geburt behandelt werden, da Pilze Krankheiten beim Kind auslösen können. Weitaus gefährlicher ist jedoch eine Bakterieninfektion, die zu leicht blutigem Ausfluss führen kann. Gelangen Bakterien in den Uterus, kann es zu Fehl-oder Frühgeburten kommen. Zudem können sie dem Säugling schaden, der noch über keine Immunabwehr verfügt. Daher ist es empfehlenswert, zwischen der 36. und 38. Schwangerschaftswoche einen Abstrich vornehmen zu lassen, um bestimmte Bakterien auszuschließen.
Anormaler Ausfluss ist möglicherweise auch Zeichen für das Vorliegen einer Geschlechtskrankheit, auf die Sie Ihr Arzt testen kann. In seltenen Fällen kann er auch auf eine Komplikation während der Schwangerschaft hindeuten. Hellroter Aufluss ist immer ein Alarmzeichen und sollte in jedem Fall abgeklärt werden.
Infektionen sollten sie keineswegs eigenmächtig behandeln, da Sie das Ungleichgewicht in Ihrer Scheide damit noch weiter verschlimmern könnten. Vereinbaren Sie lieber einen Termin bei Ihrem Frauenarzt und lassen Sie jegliche Abweichung abklären.
Das Wissen darüber, was in der Schwangerschaft normal ist und was nicht, kann Ihnen helfen, ernste Komplikationen zu vermeiden. Beobachten Sie alle Veränderungen Ihres Körpers aufmerksam und scheuen Sie sich nicht davor, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt.