Der Augenblick, an dem sich die Schwangerschaft dem Ende neigt und die richtigen Wehen einsetzen, ist etwas, worauf werdende Mütter erwartungsvoll entgegenblicken.
Wenn Sie sich richtig auf die Wehen einstellen, gibt Ihnen dies gute Hinweise darauf, wie lange es noch dauern wird, bis Sie bereit für die Entbindung sind. Das ist einer der wichtigsten Teile der Vorbereitung. Damit die Geburt so reibungslos wie möglich verläuft, ist das korrekte Timing der Kontraktionen entscheidend.
Natürliche Angst bei unerfahrenen Müttern
Wenn Sie zum ersten Mal ein Baby erwarten, werden Sie möglicherweise nicht wissen, wann die tatsächlichen Wehen einsetzen. Es gibt so etwas wie einen falschen Alarm, was auch als Braxton-Hicks-Wehen, bezeichnet wird. Diese können schon früh in der Schwangerschaft einsetzen, manchmal bereits im vierten Monat. Auch wenn diese völlig normal sind, können werdende Mütter beunruhgt reagieren. Manche Frauen erleben auch einen blutigen, schleimigen Ausfluss, was dazu führt, dass sie ins Krankenhaus eilen.
Allgemein sind Braxton-Hicks-Kontraktionen kein Grund zur Sorge und nichts ernsthaftes. Sie bedeuten nicht, dass Sie tatsächlich in den Wehen sind.
Bei manchen Frauen setzen die Wehen wiederum vorzeitig ein, was oft großen Schrecken auslöst. Nur weil sich jedoch Anzeichen verfrühter Wehen zeigen, heißt das nicht zwangsläufig, dass es auch zu einer Frühgeburt kommt.
Woran erkennt man die Wehen?
Sobald Sie richtige Wehen haben, werden Sie dies anhand der Symptome erkennen. Die häufigsten davon umfassen:
- Kraftlosigkeit
- Erhöhter Druck auf die Gebärmutter
- Schleimiger, blutiger Ausfluss
Wenn Sie offiziell in den Wehen sind, werden Sie anfangen, Gebärmutterkontraktionen zu verspüren. Die Kontraktionen werden langanhaltender, schmerzhafter und treten regelmäßiger auf. Es gibt zwar verschiedene Arten von Wehen, doch wenn sich die genannten Symptome zeigen, sind Sie an dem Punkt, an dem die tatsächlichen Wehen anfangen und bereit, Ihr Kind zu entbinden. Es ist sehr wichtig, die Wehen nachzuverfolgen, sobald sie anfangen.
In manchen Fällen kommen Frauen in die prodromalen Wehen. Diese sind auch als falsche Wehen bekannt, das heißt, dass Sie nicht in den tatsächlichen Wehen sind, auch wenn Sie Kontraktionen verspüren. Solche Wehen führen nicht zur Geburt, können Ihnen aber möglicherweise Angst machen und Sie ins Krankenhaus eilen lassen, in der Erwartung, dass es nun so weit ist. Frauen, die sich in den prodromalen Wehen befinden, werden jedoch meist wieder nach Hause geschickt.
Kontraktionen richtig messen
Wenn Sie richtige Wehen haben, sollten Sie anfangen, diese zu messen, sobald sie sich einstellen. Kontraktionen sollten auf Dauer und Regelmäßigkeit gemessen werden, sobald Sie sie zum ersten Mal fühlen und bis sie wieder aufhören. Normalerweise werden die Kontraktionen in Sekunden gemessen. Die Abstände zwischen den Kontraktionen sollten jedoch in Minuten gemessen werden. Es kann zum Beispiel sein, dass Sie in Abständen von 15 Minuten Wehen haben, bis diese regelmäßiger werden.
Die Messung der Kontraktionen ist wichtig, weil dies dem Arzt oder der Hebamme hilft, zu bestimmen, wie lange es noch zur Geburt dauert. Daher ist es wichtig, dass Sie sagen können, wie lange die Wehen daeuern, bzw. wie weit sie auseinanderliegen und seit wie lange Sie diese schon verspüren.
Eines der besten Hilfsmittel dabei ist eine Tabelle zum Messen der Kontraktionen. Diese können Sie kostenlos zur Orientierung online herunterladen und auf Ihrem Smartphone jederzeit abrufen.
Krankenhaus und Atemübungen
Sobald Sie im Krankenhaus angekommen sind, werden Sie zur Entbindungsstation gebracht. In manchen Fällen kommen Sie zunächst in die Triage. Das ist normalerweise dann der Fall, wenn es in Ihrer Schwangerschaft mögliche Komplikationen gibt. In diesem Fall werden vom medizinischen Personal sorgsam überwacht werden.
Die Wehen können enorm belastend sein. Atemübungen sind ein gutes Mittel, um Stress zu lindern. Sie ermöglichen es Ihnen, gleichmäßiger zu atmen, und helfen Ihnen dabei, Ihren Blutdruck und Puls zu senken.
Bewusstes Atmen wird Schwangeren oft als Entspannungstechnik beigebracht. Sie können sogar eine Atem-App auf Ihr Smartphone herunterladen und damit regelmäßig üben. Was immer sich gut für Sie anfühlt, und Ihnen dabei hilft, sich zu beruhigen, ist ein wichtiger Schritt, wenn es darum geht, sich auf die Geburt vorzubereiten. Atmen Sie tief durch die Nase ein- und durch den Mund wieder aus.
Die Phasen der Wehen
Die Wehen teilen sich in drei Phasen. In der ersten Phase beginnt der Muttermund, sich in Vorbereitung auf das Baby zu öffnen und zu spreizen. Diese Frühphase hält etwa acht bis zehn Stunden an.
In der aktiven Phase der Wehen fangen Ihre Wehen an, stärker, länger und häufiger zu werden. Sie ermöglichen dem Muttermund eine weitere Ausdehnung. Dies kann mehre Stunden in Anspruch nehmen, bis der Muttermund 10 cm weit ist.
Die Übergangsphase tritt ein, wenn Sie 10 cm erreicht haben und das Baby bereit für die Geburt ist. Ihre Fruchtblase wird platzen und die Kontraktionen nehmen an Heftigkeit zu, um das Baby aus Ihrem Körper herauszudrücken.
Nach der Entbindung muss auch der Mutterkuchen ausgestoßen werden, die sog. Nachgeburt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die richtige Vorbereitung auf die Geburt und die damit verbundenen Wehen entscheidend ist, um dem großen Tag angstfreier zu begegnen, und eine reibungslosere Entbindung sicherzustellen.