Es ist nicht allzu schwer, schwanger zu werden. Zu verstehen, wann die Wehen tatsächlich einsetzen, gestaltet sich schon etwas komplizierter. Es gibt viele Faktoren, die Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, fälschlicherweise annehmen lassen, dass es nun soweit ist. Im Folgenden haben wir einige Tipps zusammengestellt, um Sie durch die letzten drei Monate der Schwangerschaft zu lotsen, und Ihnen zu verdeutlichen, wann Sie ins Krankenhaus müssen.
Erstgebärende sind häufig verunsichert
Wehen können oft „falschen Alarm“ auslösen, vor allem, wenn sie mit Braxton-Hicks-Kontraktionen, den sogenannten Übergangswehen verwechselt werden, die sogar schon im vierten Monat einsetzen können. Obwohl diese keine Seltenheit darstellen, können sie doch bei vielen werdenden Müttern Ängste hervorrufen.
Dann ist da noch dieser stark durchblutete Muttermund, der oft vorzeitig Blut und Schleim ausstößt, was auch als „Zeichnungsblutungen“ bezeichnet wird, und dazu führt, die viele Frauen wie von der Tarantel gestochen ins Krankenhaus fahren. Auch wenn Zeichnungsblutungen meist recht kurz vor der Geburt auftreten, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Entbindung bevorsteht, auch wenn der Zustand natürlich ärztlich abgeklärt werden sollte.
Anzeichen für tatsächliche Wehen
Die Kontraktionen müssen regelmäßig und häufig auftreten. Das heißt, wenn die Kontraktionen mindestens eine Stunde lang alle zwei Minuten auftreten, haben Sie Wehen, und müssen ins Krankenhaus. Verwenden Sie eine App, wenn Sie alleine sind, oder lassen Sie Ihren Partner die Wehenabstände messen.
Der große Schwall
Irgendwann kommt der Moment, in dem es der Frau so vorkommt, als müsse Sie auf die Toilette, wobei der Druck aber nicht durch die Harnblase bedingt ist, sondern durch das Reißen von Membranen. Dabei handelt es sich meist um einen starken Flüssigkeitsschwall, der sich etwas „schleimig“ anfühlt, und von einem Tröpfeln gefolgt wird. Ist das der Fall, können Sie sich sicher sein, dass die Fruchtblase geplatzt ist, und es Zeit wird, ins Krankenhaus zu fahren.
Präeklampsie
Bluthochdruck kann während der Schwangerschaft auftreten, allerdings gibt es einige deutliche Anzeichen, die vorher unter Bluthochdruck verbucht wurden, jetzt aber Präeklampsie darstellen. Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Präeklampsie erst kurz vor den Wehen eintritt. Das ist so gut wie nie der Fall. Wenn dieser Zustand tatsächlich vorliegt, wird er meist vor dem vorgesehenen Geburtstermin diagnostiziert, normalerweise vor der 20. Schwangerschaftswoche. In der Regel sind Bettruhe oder ein Krankenhausaufenthalt angezeigt, manche Patientinnen können sich auch daheim erholen. Auch wenn die individuellen Lebensumstände jeder Frau anders sind, ist es wichtig, dass eine Präeklampsie adäquat behandelt wird, um zu verhindern, dass sich daraus Eklampsie entwickelt. Aus diesem Grund sollten alle ärztlichen Anweisungen ausnahmslos, und strikt befolgt werden.
Abnahme der Kindsbewegungen
Kommt es zwischen der 32. und 36. Woche zu weniger als zehn Tritten pro Stunde, kann dies ein Anzeichen für das Einsetzen der Wehen sein, auch wenn jedes Baby seine eigenen Bewegungsmuster aufweist. Die Faustregel lautet zehn Tritte pro Stunde, auch wenn es hier Schwankungen gibt. Fühlen Sie im Verlauf von vier Stunden weniger als 20 Tritte, obwohl Ihr Baby normale Aktivität zeigt, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.
Erbrechen oder Durchfall
Dass während der Schwangerschaft Dehydratation ein Problem sein kann, hat viele Gründe, nicht zuletzt Erbrechen und Durchfall. Wenn Sie über die ersten drei Schwangerschaftsmonate hinaus an häufiger Übelkeit leiden, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Oft kann es helfen, kleinere Mahlzeiten, etwas Kohlenhydrathaltiges vor dem Schlafengehen, und ein paar Kekse direkt nach dem Aufstehen zu essen. Es ist sehr wichtig, dass Dehydratation, die durch Erbrechen zustande kommt, mit genügend Flüssigkeit ausgeglichen wird. Natrium ist das häufigste Elektrolyt in unserem Körper. Sofern Sie also nicht an Bluthochdruck leiden, kann eine kleine Prise Salz pro 2 Liter Wasser helfen, die Flüssigkeit einzubehalten, und Dehydration entgegenzuwirken. Wenn Sie an Bluthochdruck leiden sollten, sind natriumfreie Flüssigkeiten die erste Wahl.
Beunruhigung oder ein „komisches Gefühl“
Dieser Artikel hat Ihnen einige Tipps und Richtlinien geliefert, um den Stand Ihrer Schwangerschaft etwas besser einschätzen zu können. Wenn Sie sich zuhause wohl fühlen, bleiben Sie dort. Wenn Sie jedoch irgendwie beunruhigt sind, fahren Sie ins Krankenhaus. Entscheidend ist, dass Sie in sich hineinhören, und alle Ihre Bedenken ernst nehmen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im besten Fall bekommen Sie Entwarnung, wenn Sie im Krankenhaus sind, Ihre Ängste werden ausgeräumt, und Sie können wieder nachhause.