Wenn es darum geht, Ihren Nachwuchs mit den bestmöglichen Nährstoffen zu versorgen, ist Stillen die erste Wahl. Die für das Baby gesündesten Mineralstoffe und Vitamine stammen aus der Muttermilch. Gibt die Mutter allerdings nicht richtig Acht auf ihren Körper, haben jene Nährstoffe, die das Kind zu sich nimmt, keinen Wert mehr. Kombucha, ein fermentiertes Teegetränk, das durch natürliche Gärung gewonnen wird, ist in den letzten Jahren in der Gesundheits- und Fitnessszene sehr beliebt geworden: So gesund es für den Ottonormalverbraucher auch sein mag, während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte lieber darauf verzichtet werden.
Die Vorteile von Kombucha für Erwachsene
Natürlich fermentierter Kombucha enthält gewisse Restspuren von Alkohol, da dieser als Nebenprodukt des Gärungsprozesses entsteht. Wird der Hefe Zucker zugesetzt, wie das bei den meisten Kombucha-Getränken der Fall ist, fängt die Formel an, mehr Kohlendioxid und Alkohol zu produzieren. Dieselben Bakterien aus den Aktivkulturen verbrauchen dann den Alkohol, um gesunde Säuren zu produzieren. Als normaler, gesunder Erwachsener kann es für die Entgiftung des Körpers und eine bessere Verdauung äußerst hilfreich sein, ab und zu etwas Kombucha zu trinken.
Warum Mütter, die stillen, die Finger davon lassen sollten
Bei stillenden Frauen sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Kombucha ist zwar nicht wie Wein oder Bier, da die Gärung den Alkoholgehalt des Getränks nicht erhöht, allerdings ist er für Mütter, die ihrem Kind die Brust geben, dennoch nicht ideal. Der Säuregehalt von Kombucha kann dem Baby schaden, und es anfälliger für Verdauungsprobleme machen. Der Alkoholgehalt begrenzt sich beim Kombucha zwar von selbst. Ist Ihr Körper allerdings nicht in der Lage, diesen schnell genug zu verstoffwechseln, kann er direkt in die Muttermilch gelangen. In einigen Fällen entscheiden sich Frauen dazu, Kombucha in ihre Ernährung zu integrieren, da sie feststellen, dass er die Bildung von Muttermilch anregen kann.
Das ist aber nichts, was Mediziner für empfehlenswert halten, weil nicht klar ist, welche Menge sicher ist. Der Hauptgrund, weshalb die meisten Mütter glauben, es sei eine gute Idee, während der Stillzeit Kombucha zu trinken, ist, dass das Getränk viele Probiotika enthält. Die lebendigen, aktiven Bakterien helfen dabei, den Verdauungstrakt gesund zu halten. Zum Glück gibt es aber neben Kombucha noch viele andere Möglichkeiten, um dasselbe Ergebnis zu erzielen. Joghurt enthält beispielsweise ebenfalls große Mengen dieser Kulturen, ebenso wie Tempeh, eingelegte Gurken, Misopaste und Sauerkraut. Zudem gibt es eine Reihe von Präparaten, die Probotika enthalten, und die speziell für stillende Mütter konzipiert wurden.
Große Bedenken erregt bei Medizinern auch, dass Kombucha in Geschäften als alkoholfreies Getränk vertrieben wird. Er erfüllt zwar die gesetzlichen Kriterien eines nicht-alkoholischen Getränks, allerdings wird die genaue Alkoholmenge dennoch oft nicht angegeben. Aus diesem Grund raten zahlreiche Experten schwangeren und stillenden Frauen vom Konsum ab. Das Gesundheitsministerium der Vereinigten Staaten hat erst kürzlich erneut verlautbaren lassen, dass jegliche Form von Alkohol für Neugeborene schädlich ist, da sich ihr Immunsystem noch in der Entwicklungsphase befindet.
Sind alle Arten von Kombucha schädlich?
Hausgemachter Bio-Kombucha, der etwa auf Wochenmärkten erhältlich ist, verfügt oft auch über mehr Alkohol. So mancher Kombucha enthält über bis zu drei Prozent Alkohol, was ihn damit zu einem alkoholischen Getränk macht. Es braucht ein paar Stunden, bis der Körper den Alkohol verstoffwechselt hat, wenn Sie gerade entbunden haben. Dadurch gelangt das Genussmittel leichter in die Muttermilch. Die Auswirkungen von geringfügigen Alkoholmengen während der Stillzeit sind zwar bislang noch nicht vollständig geklärt, aber eben diese Unsicherheit birgt auch ein Risiko. Indem Sie alle möglichen schädlichen Stoffe und Zutaten vermeiden, können Sie Ihrem Kind alle Vorteile der Muttermilch bieten, ohne unnötige Risiken einzugehen.
Fazit
Letztlich liegt es an der Mutter selbst, abzuwägen, ob sie während der Stillzeit Kombucha trinkt oder nicht. Frauen, die sich dafür entscheiden, wird allerdings geraten, das Getränk nur in geringen Mengen zu sich zu nehmen. Bevor Sie Kombucha in Ihre Ernährung integrieren, sollten Sie sich vorher mit Ihrem Arzt absprechen. Entscheidend ist, dass Sie Ihren Körper und dessen Bedürfnisse während der Stillzeit genau verstehen, damit auch Ihr Baby alle Nährstoffe bekommt, die es braucht.