Wehendystokie ist ein wichtiges Thema, das bei jeder pränatalen Betreuung bzw. im Rahmen der Geburtshilfe angesprochen werden sollte. Nicht bei jeder Schwangerschaft kommt es zu einer Wehendystokie, aber speziell Frauen, die möglicherweise ein höheres Risiko für eine Wehenschwäche haben, oder bereits in der Vergangenheit davon betroffen waren, sollten näher darüber Bescheid wissen.
Was versteht man unter Wehendystokie?
Wehendystokie ist ein ausgefallener Name für eine hinderliche, ungewöhnlich langsame oder schwierige Geburt. Es handelt sich mit anderen Worten um ungewöhnlich harte Geburtsbemühungen. Dabei öffnet sich der Muttermund nicht oder nur sehr langsam. Die potenzielle Gefahr für Mutter und Kind macht die Wehenschwäche zu einem sehr realen und ernsten Gesundheitsrisiko.
Welche Auswirkungen gibt es?
Wehendystokie äußert sich in Problemen während der Wehen- und/oder der Geburtsphase. Jede persönliche Erfahrung verläuft anders, aber einige Komplikationen, die durch eine Wehendystokie resultieren können, umfassen folgende:
- Ungewöhnlich langsame Erweiterung des Gebärmutterhalses
- Extrem langsamer Abstieg des Babys während aktiver Wehen
- Schulterdystokie; wenn die Schultern des Kindes Schwierigkeiten haben, herauszukommen, oder feststecken, nachdem der Kopf bereits den Geburtskanal passiert hat
Risikofaktoren, die Sie kennen sollten
Obwohl Wehendystokie aus einer Vielzahl von Gründen entsteht, ist es hilfreich, zu wissen, welche Faktoren damit verbunden sein können. Diese Informationen sind sowohl für Frauen, die schwanger werden möchten, als auch für diejenigen, die es bereits sind, sehr hilfreich.
- Tritt die Störung bei Frauen auf, die noch nie entbunden haben, führt sie in mehr als 50 Prozent aller Fälle zu einer Kaiserschnittgeburt.
- Mütterliche Adipositas belastet Mutter und Kind übermäßig. Es wird empfohlen, das Körpergewicht und den Körperfettindex einer Frau ihrer Körpergröße entsprechend vor der Empfängnis und während der Schwangerschaft zu kontrollieren.
- Obwohl eine Schulterdystokie nicht vollständig vermeidbar ist, stellt mütterliche Adipositas einen ernsthaften Risikofaktor dar, der vermieden werden kann.
- Diabetes vor der Schwangerschaft, der auch zu Gewichtsproblemen führen kann, sollte engmaschig überwacht werden.
- Schwangerschaftsdiabetes ist ebenfalls ein Risikofaktor.
Vorbeugung kann helfen
Die Schwangerschaft ist eine sehr heikle Phase im Leben einer Frau. Es gibt jedoch Maßnahmen, um eine gesündere Geburt zu fördern. Die Bedeutung der persönlichen Fürsorge für die Gesundheit von Mutter und Kind kann nicht oft genug betont werden. Diese wichtigen Schritte bieten mehr Sicherheit, wenn die aktive Phase der Wehen beginnt.
- Man sagt, es braucht ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen. Beginnen Sie mit dem Aufbau eines starken „Dorfes“ schon vor der Geburt, indem Sie mit einer ausgebildeten Hebamme oder einer Geburtshelferin zusammenarbeiten, die Sie mit geeigneten Strategien im Hinblick auf Schwangerschaft, Bewegung und Pflege unterstützen kann.
- Kontrollieren Sie Ihr Gewicht mithilfe eines Arztes, Ernährungsberaters oder eines anderen Experten, der sich mit Geburtshilfe auskennt.
Wehendystokie: Mögliche Maßnahmen
Eine gute Schwangerschaftsvorsorge ist das A und O. Hinzu kommen die Familienanamnese, die persönliche Krankengeschichte und die oben genannten Vorschläge. Wenn eine Wehendystokie unmittelbar bevorsteht oder zum Zeitpunkt der Entbindung auftritt, können aggressivere Lösungen erforderlich sein. Die Größe und Position des Babys sind zwei Faktoren, die eine Rolle bei einer zügigen Behandlung spielen. Die richtige Diagnose ist notwendig, um die sicherste und am besten geeignete medizinische Intervention zu bestimmen. Dabei können Untersuchungen wie Ultraschall näheren Aufschluss geben. Andere Methoden umfassen die Neupositionierung des Babys oder eine vaginal-operative Entbindung, bei der eine Saugglocke oder eine Geburtszange zum Einsatz kommen.