Laut Medical News Today, einem Online-Medium für Ärzte und die breite Öffentlichkeit, können jene Nährstoffe, die eine Frau während der Schwangerschaft zu sich nimmt, die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das Kind im späteren Leben an Alzheimer erkrankt. Für diejenigen, die nicht mit dieser Krankheit vertraut sind: Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich durch absterbende Gehirnzellen auszeichnet, und zu kognitivem Verfall und Gedächtnisverlust führt.
Warum Sie darüber Bescheid wissen sollten
An dieser Stelle ist es wichtig, zu erwähnen, dass Alzheimer bei Weitem die häufigste Form von Demenz ist, und in den USA mehr als 60 Prozent der diagnostizierten Fälle ausmacht. In Deutschland sind rund 1,7 Millionen, in Österreich mehr als 100.000 Personen von einer Demenzerkrankung betroffen. Um diese Dimension richtig einzuschätzen, führen wir hier einen Bericht des National Institute of Health an, laut dem seit 2013 bei fast fünf Millionen Menschen eine Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wurde. Basierend auf aktuellen Daten, ist davon auszugehen, dass sich die Anzahl der Personen, bei denen die Krankheit diagnostiziert wird, bis zum Jahr 2050 wahrscheinlich verdoppeln wird.
Kann die Ernährung der Mutter ihren Nachwuchs vor Alzheimer schützen?
Eine der besten Maßnahmen, die schwangere Frauen ergreifen können, um ihr ungeborenes Kind vor den schädigenden Auswirkungen der Alzheimer-Krankheit zu schützen, besteht darin, cholinreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen. Zu diesen Lebensmitteln zählen Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Von der Arizona State University durchgeführte Studien verwendeten weibliche Mäuse, die genetisch für Alzheimer prädisponiert waren, und ernährten sie mit Lebensmitteln, die Cholin enthielten. Dabei stellten sie fest, dass diese Mäuse seltener Nachwuchs mit der Krankheit zur Welt brachten.
Darüber hinaus zeigte die Studie, dass der Wurf dieser weiblichen Mäuse nicht nur weniger Gehirnveränderungen erlitt, sondern, dass sich auch die Gedächtnisfähigkeiten im Vergleich zu Nachkommen von Mäusen verbessert hatten, die nicht mit Cholin ernährt wurden. Insgesamt kamen die Forscher zu dem Schluss, dass eine Ergänzung mit Cholin generationsübergreifende Vorteile hatte, da Jungen von Müttern, die Cholin erhalten hatten, ebenfalls Nachwuchs zur Welt brachten, der weniger wahrscheinlich von der Alzheimer-Krankheit betroffen war.
Cholin und Meilensteine in der Entwicklung
Mehrere Studien belegen, dass Cholin ein essentieller Nährstoff ist, der für die Funktion des Gehirns und des Nervensystems sowie für die frühe Entwicklung des Gehirns und die Erhaltung der Zellstruktur benötigt wird. Obwohl der menschliche Körper selbst etwas Cholin produzieren kann, reicht die Menge nicht aus, um die biologischen Systeme des Körpers vollständig zu unterstützen. Daher muss zusätzliches Cholin über die Nahrung aufgenommen werden.
Neben Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten kommt Cholin auch in Kreuzblütlern, Samen, Körnern, Sojabohnen und Vollkornprodukten vor. Laut Dr. Ramon Velazquez, dem Hauptautor einer Studie über Cholindefizite am Bio-Design Institute der Arizona State University, stellen diese Cholinquellen sicher, dass schwangere Frauen Babys zur Welt bringen, die in der Lage sind, Meilensteine in ihrer Entwicklung zu erreichen, wie zum Beispiel Laufen oder Brabbeln.
Wie wirkt Cholin auf das Gehirn?
Die von der Arizona State University durchgeführte Studie zeigt, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung und insbesondere der Alzheimer-Krankheit mehr als verdoppelt, wenn im Gehirn eine hohe Menge an Homocystein (Aminosäuren) vorhanden ist. Der Aufbau dieser Aminosäuren kann dazu führen, dass sich Gehirngewebe und Beta-Amyloid-Plaques verschlechtern. Es hat sich gezeigt, dass Cholin diese Verschlechterung verlangsamt, da es Homocystein in Methionin umwandelt. Hierbei handelt es sich um eine essentielle Aminosäure, die eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Knorpel, der Verhinderung von Haarausfall, und der Stärkung der Nägel spielt.
Es ist auch erwähnenswert, dass Cholin die Aktivität der Mikrogliazellen verringert, die bei Menschen mit Alzheimer hyperaktiv werden können, und nützlich bei der Beseitigung von Abfallstoffen im Gehirn ist. Zu diesem Schluss kamen die Wissenschaftler der Arizona State University, die davon ausgehen, dass Cholin einen erheblichen Einfluss auf das Hippocampus-Gewebe des Gehirns hat. Hierbei handelt es sich um jene Region des Gehirns, die für die Erzeugung und Speicherung von Erinnerungen verantwortlich ist. Im Rahmen ihrer Forschung mit einer Nahrungsergänzung, die Cholin enthielt, stellten die Experten außerdem fest, dass Mäuse, die davon zu fressen bekamen, Nachwuchs mit über 27 veränderten Genexpressionen zur Welt brachten, was dazu beitrug, dass die Wahrscheinlichkeit eines Gehirnzelltods geringer war.
Fazit
Alles in allem existieren entscheidende Belege dafür, dass Cholin die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass Neugeborene Alzheimer oder eine andere Form von Demenz entwickeln, wenn werdende Mütter während der Schwangerschaft Nahrungsmittel konsumieren, die diese Substanz enthalten.