Werdende Mütter brauchen eine Vielzahl von Nährstoffen, um die Gesundheit des Babys während der Schwangerschaft sicherzustellen. Neben Folsäure, Selen, Kupfer und Zink spielen auch Vitamine eine wesentliche Rolle. Substanzen, die oft weniger beachtet werden, sind Lutein und Zeaxanthin, die jedoch vor allem in Kombination wichtig sind für Mutter und Kind.
Was ist Lutein?
Lutein ist ein Antioxidans, das zu den Caratonoiden gehört und in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Es ist besonders dafür bekannt, die Augen und das Sehvermögen zu schützen, wirkt sich aber auch positiv auf das Gehirn aus und lindert Entzündungen. Luteinreiche Nahrungsmittel sind u.a. Brokkoli, Weintrauben, Eier, Spinat, Grünkohl, Mais und Zucchini. Ihr Körper kann Lutein nicht selbst herstellen, also müssen Sie es über Ihre Ernährung oder in Form einer Nahrungsergänzung aufnehmen.
Was ist Zeaxanthin?
Genau wie Lutein, zählt auch Zeaxanthin zu den Caratonoiden. Die Augen verfügen über den höchsten Gehalt an Zeaxanthin– genau gesagt, im gelben Fleck (Makula) auf der Netzhaut. Dort ist die Stelle des schärfsten Sehens. Die gelbe Farbe des Flecks ist das Resultat von Zeaxanthin und Lutein. Zeaxanthin kommt aber auch in den Eierstöcken, Hoden, Nebennieren, in der Lunge, sowie im Herzen, in der Haut und im Gehirn vor.
Vorteile in der Schwangerschaft
Sowohl Zeaxanthin als auch Lutein finden sich in der Plazenta und in der Nabelschnur. Im Vergleich zu anderen Carotinoiden zeigte sich, dass Lutein und Zeaxanthin am meisten in der Plazenta und im Nabelschnurblut vorkommen. Diese Nährstoffe beeinflussen die Augenentwicklung und das kindliche Gehirn. Tatsächlich sollen 60 Prozent der Carotinoide im Gehirngewebe im pädiatrischen Alter aus Lutein bestehen. Da Lutein und Zeaxanthin antioxidative Wirkung haben, können sie oxidativem Stress der Gebärmutter entgegenwirken. Dadurch sinkt das Risiko für Erkrankungen wie intrauterine Wachstumsbeschränkung, Präeklampsie sowie für Frühgeburten.
Muttermilch reich an Lutein und Zeaxanthin
Aber auch in der Muttermilch finden sich beide Stoffe. Speziell in Kombination mit Zeaxanthin, kann sich Lutein positiv auf die Stillzeit auswirken. Forschungen zeigen, dass, obwohl Babys nach der Geburt die gleichen Luteinspiegeln aufweisen, jene, die mit Muttermilch gefüttert werden, nach einem Monat einen höheren Luteinspiegel besitzen als Kinder, die Folgemilch bekommen. Lutein trägt auch dazu bei, Fettsäuren wie DHA vor oxidativen Schäden zu schützen. In einer Studie reduzierten Säuglinge, die unmittelbar nach der Geburt mit Lutein ergänzt wurden, die Entwicklung schädlicher oxidierender Substanzen, die als freie Radikale bekannt sind.
Sehkraft des Kindes profitiert
Im zweiten Trimester sammeln sich Lutein und Zeaxanthin in der Retina des Babys. Im dritten Trimester, wenn die Entwicklung von Augen und Gehirn auf dem Höhepunkt sind, verfügt auch die Mutter über die höchsten Luteinspiegel. Studien haben ergeben, dass Kinder, die von Müttern geboren wurden, die höhere Lutein – und Zexanthinspiegel hatten, ein niedrigeres Risiko für eine schlechte Sehkraft aufwiesen, insbesondere die Fähigkeit, feine Details zu erkennen.
Bessere Verhaltenskontrolle in der Kindheit
Obwohl Lutein seit langem mit der Augengesundheit in Verbindung steht, beleuchten neuere Forschungen, wie diese Substanz einen Nutzen für die kindliche Entwicklung bietet. Laut Forschern der Tufts University und der Harvard Medical School ist eine höhere Luteinaufnahme während der Schwangerschaft mit einer besseren Verhaltensregulation in der Kindheit verbunden. Die Forscher analysierten Daten von 1.126 Mutter-Kind-Paaren und stellten fest, dass es bei Kindern von Frauen mit höheren Luteinspiegeln während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft weniger Verhaltensregulationsprobleme gab. Eine höhere Aufnahme durch die Mutter während der Schwangerschaft war zudem mit einer besseren verbalen Intelligenz der Nachkommen verbunden.
Die empfohlene Tagesdosis für Lutein liegt bei 6 bis 10 mg. Neben einer gesunden Ernährung findet sich Lutein neben anderen wichtigen Stoffen auch in vielen Nahrungsergänzungen in optimaler Darreichungsform, um gesunde Werte in der Schwangerschaft sicherzustellen.