Gebärmuttermyome sind kleine, gutartige Tumore, die sich in der Gebärmutter bilden. Die potenziellen Auswirkungen dieser Geschwulste auf eine Schwangerschaft bzw. umgekehrt sind oft Grund zur Sorge. Die Tumore bilden sich meist bei Frauen im gebärfähigen Alter. Bei den meisten Frauen, die Myome aufweisen, kommt es zwar während der Schwangerschaft zu keinen Komplikationen, doch häufig leiden sie unter Schmerzen. Zudem besteht immer ein potenzielles Risiko für Probleme wie vorzeitige Wehen, Fehlgeburten, Frühgeburten, Lageanomalien des Fötus oderPlazentaablösung. Bei Nicht-Schwangeren können Myome die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
Symptome und Auswirkungen von Gebärmuttermyomen auf die Schwangerschaft
Studien zufolge haben Myome bei den meisten Frauen während der Schwangerschaft keinerlei Auswirkungen. Bei 10 bis 30 Prozent aller betroffenen Frauen kommt es allerdings zu schwerwiegenden Folgen. Studien bestätigen zudem, dass die häufigste durch Myome in der Schwangerschaft entstehende Komplikation Schmerzen sind. Nachfolgend sollen die diversen Probleme erörtert werden, auf die Sie sich während der Schwangerschaft möglicherweise einstellen müssen.
Normalerweise wachsen Myome während der Schwangerschaft nicht. Wenn Sie es dennoch tun, so meist im ersten Trimester, da Myome bei ihrem Wachstum stark von Östrogen abhängig sind, und der Körper dieses Hormon während der Schwangerschaft in größeren Mengen produziert. Zu jenen Problemen, die daher in dieser Phase auftreten können, gehören u.a.:
- Schmerzen und Blutungen: Bei rund 11 Prozent aller Frauen mit Myomen kommt es zu Blutungen. Bei einigen treten Schmerzen auf, bei wieder anderen sowohl Blutungen als auch Schmerzen.
- Risiko einer Fehlgeburt: Studien zeigen, dass bei Frauen mit Myomen ein höheres Fehlgeburts-Risiko besteht. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt steigt, je größer die Myome sind.
Im zweiten Trimester weitet sich Ihre Gebärmutter, um Platz für Ihr Baby zu schaffen. In dieser Zeit werden Sie höchstwahrscheinlich Schmerzen empfinden, weil das Baby gegen die Myome drückt. Zu den größten Problemen, die in dieser Schwangerschaftsphase auftreten, zählen u.a.:
- Schmerzen: In dieser Phase sind sie das häufigste Anzeichen für Myome. Die Schmerzen können schier unerträglich werden, vor allem, wenn die Myome größer sind. Größere Geschwulste können durch das ständige Drücken und Bewegen verformt werden. Dies führt zu schmerzhaften Krämpfen. Es kann jedoch vorkommen, dass die Blutzufuhr des Myoms zum Erliegen kommt und es somit abstirbt, was als „rote Degeneration“ bezeichnet wird. Geschieht das, kommt es zu heftigen Bauchschmerzen. In manchen Fällen kann rote Degeneration auch zu einer Fehlgeburt führen. In diesem Fall sollten Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente verwenden, natürlich nur, wenn der Arzt grünes Licht gibt! Vermeiden Sie unbedingt Ibuprofen, da diese Arznei zu Fehlgeburten führen kann.
- Plazentaablösung: Studien deuten darauf hin, dass Frauen, die unter Myomen leiden, eher Gefahr laufen, dass es zu einer Plazentaablösung kommt. Dabei reißt die Plazenta von der Gebärmutterwand ab. Wenn dies geschieht, kann es zu heftigen Blutungen kommen und das Baby erhält nicht mehr den nötigen Sauerstoff. Eine Plazentaablösung kann auch dazu führen, dass die Mutter einen Schock erleidet.
- Frühgeburt: Bei vorliegenden Myomen kommt es eher zu Frühgeburten.
Wie Gebärmuttermyome die Fruchtbarkeit beeinflussen
Normalerweise können auch Frauen mit Myomen auf natürliche Weise schwanger werden. Für eine erfolgreiche Zeugung ist daher meist keine Behandlung erforderlich. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Geschwulste eine Schwangerschaft verhindern. Submuköse Myome beispielsweise tendieren dazu, in die Gebärmutter hineinzuragen. Infolgedessen erhöht sich das Risiko für einen Schwangerschaftsverlust oder für Fruchtbarkeitsprobleme.
Behandlung von Myomen während der Schwangerschaft
Von einer Behandlung von Fibromen während der Schwangerschaft wird meist abgeraten, da diese für den Fötus riskant ist. Meist wird Ihnen Ihr Arzt empfehlen, viel zu trinken und sich auszuruhen und leichte Schmerzmittel zu nehmen, um mit den Symptomen besser fertigzuwerden. In sehr seltenen Fällen kann in der zweiten Schwangerschaftshälfte eine Myomektomie durchgeführt werden. Dabei werden die Myome aus der äußeren Gebärmutterwand bzw. innerhalb der Gebärmutterwand entfernt, ohne den Uterus zu schädigen. Befinden sich die Myome innerhalb der Gebärmutterhöhle, stellt jeder Eingriff ein Risiko für den Fötus dar.
Behandlung von Myomen vor der Schwangerschaft
Wenn Sie nicht schwanger sind, können Verhütungsmittel eingesetzt werden, um Myome wirksam zu behandeln. Zudem können Myome entfernt werden, indem ihre Blutzufuhr unterbrochen wird. Zu den gängigsten Behandlungsmöglichkeiten gehören u.a.:
- der Einsatz der Spirale
- Hormonelle Verhütungsmittel
- Gonadoliberin zur Blockierung von Hormonen, die den Eisprung auslösen
- Myolyse, d.h. Entfernung des Myoms durch Verödung seiner Blutzufuhr
Myome können enorme Beschwerden verursachen. In seltenen Fällen können sie sogar tödlich enden. Viele Frauen wissen oft nicht, dass sie darunter leiden. Zeigen sich schmerzhafte Symptome, sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen. Wenn Myome die Ursache sein sollten, ist es ratsam diese vor einer möglichen Schwangerschaft entfernen zu lassen, um mögliche Risiken zu vermeiden.