Es kommt häufig vor, dass Paare eine Fehlgeburt erleben, und es ist ganz normal, danach Angst vor einer erneuten Schwangerschaft zu haben.
Ein Kind zu verlieren, ist immer ein emotional belastendes Ereignis, unabhängig davon, ob es bereits gelebt hat oder im Mutterleib verstorben ist; für betroffene Eltern gibt es kaum schlimmeres.
Der Schmerz eines Schwangerschaftsverlusts
Leider enden 10 Prozent aller bekannten Schwangerschaften in einer Fehlgeburt. Nicht wenige Frauen verschweigen ihre Erfahrungen, weil es ihnen unangenehm ist oder sie denken, dass es sich dabei um ein Tabuthema handelt. Viele Frauen haben das Gefühl, dass der Schmerz, den sie empfinden, niemals verschwindet.
Ängste nach einer Fehlgeburt sind sehr häufig. Nach einem Schwangerschaftsverlust kann alleine die Vorstellung, es erneut zu versuchen, immense Panik auslösen. Das ist ganz natürlich. Glücklicherweise sind die Chancen auf eine normale, komplikationslose Schwangerschaft und die Geburts eines gesunden Babys nach einer Fehlgeburt hoch.
Angst vor einer neuen Schwangerschaft
Wenn eine Frau, die eine Fehlgeburt erlitten hat, feststellt, dass sie erneut schwanger ist, können ganz unterschiedliche Emotionen auftreten. Während Sie sich vielleicht glücklich fühlen, dass es wieder geklappt hat, haben Sie gleichzeitig Angst davor, dass etwas nicht stimmt. Arztbesuche können qualvoll sein, bis bestätigt wird, dass ein Herzschlag vorliegt und sich der Fötus normal entwickelt. Möglicherweise überkommen Sie die harten Erinnerungen an das, was in Ihrer vorherigen Schwangerschaft passiert ist, und Sie erleben die traumatische Erfahrung immer wieder neu.
Einige Frauen erleiden mehrere Fehlgeburten, allerdings machen sie lediglich ein Prozent aus. Wenn Sie jedoch bereits einen Verlust erlitten haben, ist es völlig normal, dass Sie sich permanent Gedanken machen, ob alles in Ordnung ist. Infolgedessen suchen viele Frauen ihren Gynäkologen häufiger auf, und achten auf jedes kleinste Anzeichen. Wenn die Untersuchungen öfter durchgeführt werden, um das Wohlergehen des Babys zu überprüfen, kann dies äußerst beruhigend sein. Auch das Wahrnehmen des Herzschlags während des Ultraschalls kann etwas von der Anspannung nehmen.
Möglichkeiten, um Ängste zu lindern
Nachdem Sie eine Fehlgeburt hatten, ist es wichtig, zu lernen, richtig damit umzugehen. Nehmen Sie sich Zeit, um um Ihr Baby zu trauern und zu akzeptieren, dass Sie einen großen Verlust erlitten haben. Jede Person ist anders und trauert dementsprechend anders. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihrem Kind eine spezielle Form des Gedenkens widmen zu wollen, sollten Sie das tun. Einige Frauen finden es hilfreich, sich einer engen Freundin oder einem Familienmitglied anzuvertrauen, während andere von einer professionelllen Therapie profitieren.
Möglicherweise möchten Sie auch bestimmte Auslöser für Ihre Ängste vermeiden. Dabei kann es sich etwa um einen Wechsel des Frauenarztes handeln, wenn Sie erneut schwanger sind, und sich nicht gut betreut gefühlt haben. Verlassen Sie sich immer auf Ihren Rückhalt, auch wenn dieser nur aus Ihrem Partner und Ihrem Therapeuten besteht.
Suchen Sie sich Hilfe
Nachdem Sie einen Schwangerschaftsverlust erlitten haben, sollten Sie Unterstützung suchen. Der Kontakt zu Gleichgesinnten ist ein guter Weg, um adäquat zu trauern und wieder nach vorne zu blicken. Es kann auch hilfeich sein, mit Frauen zu sprechen, die dieselbe Tragödie durchgemacht haben. Vor allem sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie nicht allein sind, und dass Ihnen verschiedene Formen der Hilfe zur Verfügung stehen:
- Medizinisch: Ihr Arzt kann Ihnen möglicherweise Antworten darauf geben, wodurch der Tod Ihres Babys verursacht wurde. Er kann Sie auch an entsprechende Stellen verweisen, die Ihnen im Umgang mit Ihrem Schmerz behilflich sind.
- Trauerberatung: Eine Trauerberatung kann Sie und Ihren Partner dabei unterstützen, Ihren Verlust zu überwinden, und optimistischer in die Zukunft zu blicken.
- Religiöser Halt: Für religiöse Menschen ist der Glaube oft die beste Möglichkeit, um traumatische Ereignisse zu verarbeiten.
- Selbsthilfegruppen: Es gibt auch verschiedene Selbsthilfegruppen, die sich speziell an Frauen mit Fehlgeburten richten.
- Hotlines: Wenn Sie lieber kein persönliches Gespräch möchten, stehen auch telefonische Beratungshilfen zur Verfügung.
- Bücher: Verschiedene Arten von Selbsthilfebüchern können dazu beitragen, dass Sie Ihren Verlust besser verarbeiten. Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Fehlgeburt, Totgeburt und den Verlust eines Kindes.
Eine Fehlgeburt ist immer traumatisch, egal unter welchen Umständen sie erfolgt ist. Nichtsdestotrotz gibt es Möglichkeiten, um mit der Trauer umzugehen und wieder positiv in die Zukunft zu blicken.