Nach der Entscheidung, ihr Baby zu stillen, überlegen viele Mütter, ob sie eine Milchpumpe benutzen sollen oder nicht. Dadurch werden viele weitere Fragen aufgeworfen. Also, was sollten Frauen beim Kauf einer Milchpumpe beachten? Lesen Sie weiter, um es herauszufinden.
Zwei verschiedene Arten von Milchpumpen
Zur Wahl stehen zwei verschiedene Arten von Milchpumpen: eine elektrische oder eine Handmilchpumpe. Ein offensichtlicher Unterschied ist natürlich, dass elektrische Milchpumpen um einiges teurer sind. Für welche der beiden Milchpumpen Sie sich entscheiden sollten, hängt von Ihrem persönlichen Lebensstil ab. Manche Mütter sind nur hin und wieder einmal für wenige Stunden von ihrem Baby getrennt, die restliche Zeit wird der Nachwuchs jedoch gestillt. Wenn Sie zu dieser Kategorie gehören und nur einmal oder höchstens zweimal pro Tag Milch abpumpen, ist eine batteriebetriebene oder eine Handmilchpumpe wahrscheinlich das Richtige für Sie. Da sie besser zu transportieren sind, können Sie leichter unterwegs Milch abpumpen. Für Mütter, die ausschließlich abpumpen oder zumindest öfter als zweimal am Tag, ist eine elektrische Milchpumpe besser geeignet. Elektrische Pumpen sind auch ideal für Frauen, die wieder zu arbeiten beginnen und Ihren Nachwuchs mit abgepumpter Milch füttern wollen.
Welche ist leichter zu bedienen?
Elektrische Milchpumpen sind zweifellos einfacher zu bedienen. Der Vorteil: Sie haben dabei beide Hände frei. Bei einer Handmilchpumpe muss die Benutzerin die meiste, wenn nicht die ganze Arbeit, selbst machen. Dies gestaltet sich äußerst zeitaufwändig, besonders, wenn man andere Dinge zu tun hat oder auf das Baby aufpassen muss. Daher werden Handmilchpumpen üblicherweise nur bei gelegentlichem Gebrauch empfohlen.
Soll ich eine Einzel- oder Doppelmilchpumpe kaufen?
Das liegt ganz bei Ihnen. Mit Doppelmilchpumpen geht es natürlich schneller, aber es hängt natürlich auch von Ihrem Budget ab, welche Pumpe Sie schließlich erwerben. Die Vorteile einer Doppelpumpe bestehen darin, dass ein zeitgleiches Abpumpen beider Brüste möglich ist, wohingegen bei Einzelpumpen zuerst Milch von der einen, dann von der anderen Brust abgepumpt wird. Wenn man den Preis außen vor lässt und nur die Vorteile vergleicht, so kommt man zu dem Ergebnis, dass Doppelmilchpumpen effizienter sind.
Sehen wir uns doch die Ergebnisse dieser Studie an. Dr. Prime erklärt: „Eine Doppelmilchpumpe ist nicht nur schneller, sondern auch effektiver beim Abpumpen der Milch. Sie regt den Ausstoß von noch mehr Milch an. Das hat zur Folge, dass 18% mehr Milchvolumen innerhalb einer 15-minütigen Abpumpzeit gewonnen wird. Demzufolge wird mehr Milch mit einem höheren Fettanteil abgepumpt, die Brüste werden also besser entleert und die Milch hat einen höheren Kaloriengehalt.“
Legen Sie Ihr Budget fest
Bei Milchpumpen gibt es verschiedene Preisklassen; je nachdem, welche Art von Pumpe Sie in Betracht ziehen, bewegen sich die Modelle in einer Preisklasse zwischen ca. 20 und 1000 Euro oder mehr. Das kann verunsichernd sein, vor allem, wenn Sie nicht wissen, welche Funktionen wichtig für Sie sind. Wenn Sie Probleme mit der Milchproduktion oder dem Aufrechterhalten der Milchversorgung haben, sollten Sie sich für eine Hochleistungspumpe entscheiden. Diese Geräte sind jedoch sehr kostspielig, daher sollten Sie vorher mit einer Stillberaterin sprechen, bevor Sie über eine Anschaffung nachdenken.
Mütter mit guter Milchversorgung sollten nach einer Pumpe mit verschiedenen Geschwindigkeits- und Saugstufen suchen. Solche elektrischen Pumpen kosten rund 80€ (Einzelmilchpumpe) oder 160€ (Doppelmilchpumpe).
Entscheiden Sie sich für eine Milchpumpe mit geschlossenem System
Auch wenn sie etwas teurer sind, sollten Sie nach einer Pumpe Ausschau halten, bei der das Schlauchsystem geschlossen ist. Das hat hygienische Gründe. Bei einem offenen System kommt der Motor in Berührung mit der Milch und möglicherweise auch mit Keimen, Bakterien, Schimmel oder Viren. Bei einem geschlossenen System gibt es eine Abgrenzung zwischen Motor und Pumpschläuchen, wodurch verhindert wird, dass Luft von draußen mit der Muttermilch in Kontakt gerät. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die Muttermilch rein bleibt und setzen Ihr Baby nicht der Gefahr einer Kontamination aus.
Kaufen Sie eine neue Pumpe
Es mag verlockend sein, eine gebrauchte Milchpumpe zu kaufen oder ein Gerät von Freunden zu übernehmen; ratsamer ist jedoch eine Neuanschaffung. Gebrauchte Geräte können mit Keimen und Bakterien besiedelt sein, die Sie an Ihr Baby weitergeben können. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Pumpe gut gereinigt wird und vor dem ersten Gebrauch und von da an einmal täglich sterilisiert wird. Dazu eignet sich ein spezieller Sterilisator oder Sie kochen einzelne Teile des Gerätes ab. Hygiene ist das A und O, wenn es um den Gebrauch einer Milchpumpe geht.
Wählen Sie eine Pumpe mit unterschiedlichen Flansch-Größen
Das ist wichtig, weil sich Ihre Bedürfnisse während den Monaten, in denen Sie stillen, verändern werden. Eine falsche Passform schränkt das Pumpen ein und kann den Milchertrag verringern. Wenn Sie merken, dass eine Größe unbequem wird oder Sie nicht mehr so viel Milch wie vorher bekommen, sollten Sie eine andere Größe ausprobieren. Für maximalen Komfort und die beste Pumpleistung halten Sie Ausschau nach Milchpumpen, die mit verschiedenen Größen ausgestattet sind und die sich ihren Bedürfnissen anpassen, wenn sich Ihr Körper nach der Geburt verändert.
Sollte ich mir eine Pumpe mit einer „Let-Down“-Funktion zulegen?
Manche Pumpen verfügen über eine solche Funktion, die die ersten Minuten das Saugen des Babys imitiert. Auch wenn das Abpumpen dadurch angenehmer wird, weil Sie es ruhig angehen lassen können, finden viele Mütter, dass eine solche Funktion nicht nötig ist. Einige Studien haben ergeben, dass die Let-Down-Option tatsächlich der Milchproduktion dienlich sein könnte, da man herausfand, dass mehr Milch gewonnen werden kann, wenn die Pumpe das Saugen des Babys nachahmt und die Brüste dadurch stimuliert. Wenn Sie Ihren „Ertrag“ steigern wollen oder Sie das Abpumpen einfach unangenehm finden, könnte dieses Feature hilfreich für Sie sein.
Auch wenn es viele verschiedene Pumpen gibt, die alle eine Vielzahl an Möglichkeiten bieten, achten Sie darauf, dass Sie jenes Produkt wählen, das am besten für Sie passt und nehmen Sie nicht das erstbeste. Denken Sie auch daran, dass teurer nicht immer gleich besser heißt. Wägen Sie ab, welche Funktionen wichtig für Sie sind und welche Sie nutzen werden, und treffen Sie dann eine Entscheidung.