Osteoporose ist eine Erkrankung, die bei Frauen nach der Menopause häufig auftritt. Sie geht mit dem Verlust der Knochenstärke bei Frauen ab 50 Jahren einher und kann später im Leben zu Morbidität führen. Allerdings ist Osteoporose bei prämenopausalen Frauen bislang nicht gut untersucht. Schwangerschaftsassoziierte Osteoporose ist eine seltene Erkrankung, die, wie der Name schon sagt, im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft auftritt. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich die Wirbelknochen, Hüften, Rippen und Schambeinäste. Osteoporose birgt das Risiko von Knochenbrüchen. Eine präventive Diagnose und Behandlung kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Während der Schwangerschaft benötigt der wachsende Fötus 30 Gramm Kalzium für die Skelettentwicklung. Während der Stillzeit werden täglich 200 Milligramm Kalzium in die Muttermilch abgegeben. Die Mutter nimmt normalerweise all dieses Kalzium auf, indem sich die Absorptionsrate des Darms verdoppelt. Manchmal reicht das Kalzium aus der Nahrung jedoch nicht aus, um den Wachstumsbedarf des Fötus zu decken, was den Körper der Mutter zur Knochenresorption zwingt, wodurch ihre Kalziumreserven verringert werden. Schwangerschaftsassoziierte Osteoporose betrifft vier bis acht Frauen pro eine Million.
Pathophysiologie
Osteoporose beschreibt poröse Knochen und Knochenschwund. Sie führt zu einer verminderten Knochendichte und Qualität der Knochenarchitektur. Gesunder Knochen hat normalerweise winzige Poren und sieht unter dem Mikroskop wie eine Wabe aus. Wenn Sie an Osteoporose leiden, treten die Poren hervor, wodurch die Knochen brüchig und empfindlich werden.
Ihre Knochen sind die größte Kalziumreserve des Körpers. Knochen haben Zellen, die Osteoklasten genannt werden, die dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Knochen zu erhalten. Osteoklasten sind auch am Knochenabbau beteiligt. Wenn dem Körper Kalzium aus der Nahrung fehlt oder wenn es ein Problem bei der Aufnahme oder Regulierung des Kalziumspiegels im Körper gibt, wird Kalzium aus den Knochen entzogen. Dies kann zu einer verminderten Knochendichte und damit zu Osteoporose führen.
Wie äußert sich schwangerschaftsassoziierte Osteoporose?
Diese Form der Osteoporose tritt hauptsächlich bei Frauen in der ersten Schwangerschaft, meist im dritten Trimester auf, wenn der fötale Kalziumbedarf 30 Gramm Kalzium täglich beträgt. Auch wenn eine Schwangerschaft kein Risikofaktor für Osteoporose ist, kann Sie eine niedrige Kalziumzufuhr während dieser neun Monate für Osteoporose prädisponieren.
Osteoporose wird hauptsächlich nach dem Auftreten von Frakturen diagnostiziert. Bei schwangerschaftsassoziierter Osteoporose können aufgrund des erhöhten Gewichts der Lendenwirbelsäule (im unteren Rücken) aufgrund der Schwangerschaft die Lendenknochen Brüche erleiden, die zu Schmerzen im unteren Rückenbereich führen. Beachten Sie, dass diese Schmerzen häufig nicht auf übliche Schmerzmittel ansprechen. Andere Frauen können einen Verlust der Wirbelhöhe bemerken. Sehr selten kann es zu Frakturen anderer Knochen wie Becken- und Hüftknochen kommen.
Risikofaktoren
Obwohl eine schwangerschaftsassoziierte Osteoporose selten ist, können bestimmte Faktoren werdende Mütter dafür prädisponieren:
- Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind
- Frakturen oder schwangerschaftsassoziierte Osteoporose bei Familienmitgliedern ersten Grades
- Frauen mit Osteoporose in der Vorgeschichte
- Vitamin-D-Mangel und geringe Kalziumaufnahme durch die Nahrung
- Frauen mit niedrigem Body-Mass-Index
- Reduzierte körperliche Aktivität
- Bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente wie Antikoagulanzien (Blutverdünner) und Anti-Säure-Mittel (Protonenpumpenhemmer)
- Rauchen
- Frauen mit erhöhtem Knochenumsatz
- Erhöhte Hormonspiegel des Parathormon-verwandten Peptids
Diagnose
Während der Schwangerschaft ist es wichtig, alle vorgeschriebenen Vorsorgetermine bei Ihrem Gynäkologen wahrzunehmen. Wenn Sie sich im dritten Trimester befinden, achten Sie auf die oben genannten Anzeichen, wie z. B. einschränkende Schmerzen im unteren Rücken und eine verringerte Wirbelsäulenhöhe. Wenn Sie solche Symptome haben, überweist Sie Ihr Gynäkologe in der Regel an einen Orthopäden. Meist erfolgen Röntgenaufnahmen des unteren Rückens und eine Bestimmung des Kalziumspiegels im Blut sowie die Messung der Knochendichte.
Behandlungsmöglichkeiten
Wenn eine schwangerschaftsassoziierte Osteoporose diagnostiziert wird, kann der Arzt bestimmte Medikamente wie Bisphosphonaten oder Nahrungsergänzungsmittel verschreiben, die Vitamin D und Kalzium enthalten. Möglicherweise muss auch das Stillen eingestellt werden.
Schwangerschaftassoziierte Osteoporose verhindern
Während der Schwangerschaft müssen Sie sich und Ihren wachsenden Fötus richtig ernähren. Eine regelmäßige und ausgewogene Kost, die reich an Kalzium, Magnesium und Zink ist, ist für eine gute Gesundheit unerlässlich. Ein positiver Lebensstil und regelmäßige Bewegung sind auch während der Schwangerschaft zu empfehlen.
Da der Kalziumbedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht ist, sollten Sie täglich 1 Gramm Kalzium zu sich nehmen. Werdende Mütter im Teenageralter benötigen möglicherweise 1.300 Milligramm Kalzium pro Tag für eine gesunde Schwangerschaft und Stillzeit.
Gute Kalziumquellen sind:
- Milchprodukte
- Grünblättriges Gemüse
- Mit Kalzium angereicherte Lebensmittel
- Tofu, Mandeln, Fischkonserven und Maistortillas
Krafttraining und Widerstandstraining sind während der Schwangerschaft unerlässlich. Aktivitäten wie Spazierengehen, Treppensteigen, Tanzen und Gewichtheben stärken die Knochen. Andere Vorteile von Sport sind u.a. die Linderung von Rückenschmerzen, Verstopfung, Blähungen und Schwellungen. Darüber hinaus fördern Sie dadurch erholsamen Schlaf und eine bessere Körperhaltung.
Rauchen ist gesundheitsgefährdend, sowohl für Sie selbst, als auch für Ihren ungeborenen Fötus. Vermeiden Sie während der Schwangerschaft auch Alkoholkonsum und andere schädliche Substanzen.
Schwangerschaftassoziierte Osteoporose ist eine seltene Erkrankung, die jedoch belastend sein kann. Wenn Sie versuchen, schwanger zu werden, ist es ratsam, alle möglichen Risikofaktoren mit Ihrem Arzt zu besprechen, um Osteoporose zu vermeiden. Alle Formen von Osteoporose können bei frühzeitiger Diagnose gut behandelt werden.