Forschungsergebnisse zeigen, dass Dunkelheit einen wichtigen Prozess für die Entwicklung des wachsenden Fötus in Gang setzt. Lichtverschmutzung stellt somit eine Gefahr für schwangere Frauen und ihr ungeborenes Kind dar.
Abendliche und nächtliche Belichtung kann sich außerdem schädlich auf die reproduktive Gesundheit und Fruchtbarkeit von Frauen auswirken, die schwanger werden möchten. Zum Glück gibt es viele proaktive Methoden, mit denen die verheerenden Nebenwirkungen künstlichen Lichts vermieden werden können.
Wie wirkt sich Licht auf Schwangerschaft und Empfängnis aus?
Wenig und schlechter Schlaf kann bei einer werdenden Mutter zu Komplikationen während der Geburt führen. Störungen des normalen Schlafrhythmus wirken sich direkt auf das Immunsystem aus und können Schwellungen im ganzen Körper auslösen. Die häufig auch als Ödeme bezeichneten Wassereinlagerungen treten in den meisten Schwangerschaften auf und sind völlig normal. Ein erhöhtes Ausmaß an Schwellungen und Entzündungen können jedoch auch zu anderen Problemen wie beispielsweise Präeklampsie führen. Diese ist gekennzeichnet durch Bluthochdruck, vermehrte Eiweißausscheidung im Urin und mögliche Nieren- oder Leberschäden und tritt am ehesten nach der 20. Schwangerschaftswoche auf. Diese Komplikationen erhöhen das Risiko für Mutter und Kind und können in einigen Fällen sogar zum Tode führen. Zudem kann eine erhöhte Lichtmenge während der Zubettgehzeit auch Unbehagen und Stress fördern und somit das Einschlafen erschweren.
Frauen, die schwanger werden möchten, sollten regelmäßig mindestens 8 Stunden in einem dunklen Raum schlafen, um sicherzustellen, dass ausreichend Melatonin in den Blutkreislauf gelangt. Melatonin ist jenes Hormon, das den Schlaf- und Biorhythmus reguliert. Weniger Licht führt dazu, dass das Gehirn einen Stoff aussendet, der dem Körper signalisiert, dass es Nacht wird und dass er sich auf eine Ruhe- und Schlafperiode vorbereiten soll. Bei Frauen, die eine Empfängnis anstreben, schützt dieser Stoff die Eizelle und ist für den Eisprung von großer Bedeutung.
Melatonin und die bereits schwangere Frau
Auf der anderen Seite sollten Frauen, die bereits schwanger sind, versuchen, höhere Melatoninspiegel sicherzustellen, genau wie jene, die eine Empfängnis anstreben. Wenn die Melatonin-Werte sinken, verwirrt dies die biologische Uhr der Mutter und kann später beim Kind zu Verhaltensstörungen wie Autismus, Asperger-Syndrom und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) führen.
Was genau ist Lichtverschmutzung?
Auch wenn über Lichtverschmutzung weniger diskutiert wird als über Luft- oder Wasserverschmutzung, sollten Sie sich darüber informieren, wie diese sich auf Ihre Gesundheit auswirken kann. Lichtverschmutzung wird von ungewolltem und übermäßig künstlichem Licht verursacht, häufig in Form von Außenbeleuchtung, beleuchteten Straßenschildern oder Werbereklamen. Sie stellt ein ernsthaftes Risiko für Tiere, Menschen und das Klima dar – insbesondere für schwangere Frauen. Je nach Region, findet sich in einigen Gebieten mehr Lichtverschmutzung vor als in anderen. Einwohner großer Städte oder Ballungsräume leiden beispielsweise mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Schlafproblemen, die auf künstliches Licht zurückzuführen sind, als Einwohner kleinerer Städte oder ländlicher Regionen.
Schwangere sollten Lichtverschmutzung vermeiden, indem sie abdunkelnde Jalousien und Rollos verwenden, mit denen künstliche Strahlen blockiert werden und sicherstellen, dass Fernseh- und andere elektronische Geräte ausgeschaltet werden, wenn sie zu Bett gehen. Wenn Sie beim Schlafen dennoch irgendeine Form von Licht benötigen, sollten Sie ein Nachtlicht mit rotem oder gelbem Licht verwenden. Blaue oder weiße Glühbirnen könnten den Schlafrhythmus weiter stören und die oben genannten Komplikationen hervorrufen.
Fazit
Ob Sie nun bereits schwanger sind oder es werden wollen: Melatonin ist notwendig, um Ihren individuellen Schlafrhythmus zu regulieren. Während der Schwangerschaft ist das Hormon entscheidend dafür verantwortlich, dass Mutter und Kind ausreichend ruhen können und keine Komplikationen auftreten. Da es zudem die Eizellen während des Eisprungs schützt, ist das Hormon auch für den Prozess der Empfängnis unerlässlich. Frauen, die schwanger sind oder es werden wollen, sollten Lichtverschmutzung vermeiden, damit ihr Baby gesund und ohne Schwierigkeiten zur Welt kommen kann.