Eine Melatoninergänzung ist nicht nur bei Menschen mit unruhigem Schlafrhythmus oder Jet Lag beliebt, sie scheint zudem positiven Effekt auf schwangere Frauen zu haben.
Das vom Körper selbst produzierte Hormon soll, wenn es täglich eingenommen wird, nicht nur die weibliche Fruchtbarkeit unterstützen, sondern auch werdenden Müttern und ihren ungeborenen Kindern gesundheitliche Vorteile verschaffen und etwa die Auswirkungen von oxidativem Stress reduzieren.
Was macht Melatonin?
Die Hauptfunktion des Hormons besteht in der Regulierung der menschlichen Schlafgewohnheiten. Melatonin wird in unseren Gehirnen produziert, kommt natürlich in einigen Lebensmitteln vor und kann auch rezeptfrei als orale Ergänzung erworben werden.
Wie viel unser Körper von dieser Substanz produziert, hängt stark vom Schlafrhythmus eines Menschen, der Jahreszeit und der Lichtmenge ab, welcher die Person ausgesetzt ist. Als Medikament wird es am häufigsten gegen Schlafstörungen eingesetzt.
Welche Vorteile hat das Hormon für schwangere Frauen?
Viele Schwangere klagen bis zu einem gewissen Grad über Schlafschwierigkeiten. Für einige wird dieser Schlafmangel zu einem Problem und potentiellen Risiko für die eigene Gesundheit sowie jene des Kindes. In solchen Fällen könnten entweder rezeptpflichtige oder -freie Schlafhilfen die Schlafstörungen mindern. Medikamente gegen Schlafprobleme können jedoch suchterzeugend sein, einige unangenehme Nebenwirkungen auslösen und sich schädlich auf den Fötus auswirken. Aufgrunddessen greifen viele Frauen lieber zu einem natürlichen Mittel wie Melatonin.
Studien haben herausgefunden, dass Melatonin neben seiner Funktion als Schlafmanager auch oxidativen Stress reduzieren kann, da es als potentes Antioxidans freie Radikale abfängt.
In tierischen Studien wurde gezeigt, dass Melatoninergänzungen das Risiko für Präeklampsie, Frühgeburten und intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR) verringern können. Diese ersten vorläufigen Studien legen nahe, dass die richtige Form der Melatoninergänzung auch vorteilhaft für Befruchtungsraten und die Embryoqualität sein kann.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen einer Melatoninergänzung bei Schwangeren?
Man geht davon aus, dass das Hormon keine ernsthafte Gefahr für schwangere Frauen darstellt, wenn es unter Aufsicht und in der vom Arzt empfohlenen Menge zugeführt wird, für gewöhnlich in Dosierungen von 3mg oder weniger.
Wie bei jedem anderen Ergänzungsmittel auch, sollten Frauen ihren Arzt über alle unüblichen Symptome informieren, die nach Beginn der Einnahme auftreten. Einige der häufigsten Nebenwirkungen, die vorkommen können, sind Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel und Magen-Reizungen. Außerdem sollten Sie beim Autofahren gut aufpassen bzw. ganz darauf verzichten, nachdem Sie die Substanz eingenommen haben. Aufgrund der Auswirkungen auf das hormonelle Gleichgewicht und den hormonellen Ersatz können Nebenwirkungen in Erscheinung treten, wenn der natürliche Melatoninspiegel der Mutter über oder unter dem normalen Level liegt.
Welche Auswirkungen ergeben sich für das Baby?
Während der Schwangerschaft kommt es zu einem konstanten Anstieg des mütterlichen Melatoninspiegels. Das Hormon kann die Plazenta überqueren und ist sowohl im Fruchtwasser als auch im sich entwickelnden Fötus vorhanden, der wiederum bereits über Melatonin-Rezeptoren in seinem Gehirn verfügt. Melatonin hat verschiedene Funktionen für das ungeborene Kind, u.a spielt es eine bedeutende Rolle in der Aktivierung einiger wichtiger Gene. Diese Gene sind entscheidend für die richtige Entwicklung; von der Zeit der Empfängnis bis zur Geburt. Werdende Mütter, die einen niedrigen Melatoninspiegel aufweisen, tendieren eher zu unterschiedlichen Schwangerschaftskomplikationen, die sich dramatisch auf sie selbst als auch auf das wachsende Baby auswirken können.
Wenn der Fötus zu wachsen beginnt, wird das Gehirn des Baby, je weiter es sich entwickelt, immer anfälliger für Verletzungen. Sollte die Leibesfrucht eine Gehirnverletzung erleiden, könnte es daraufhin zu einer Fehlgeburt kommen; überlebt das ungeborene Kind hingegen, können schwerwiegende Erkrankungen wie Hör-, Sprach- und/oder Sehbeeinträchtigungen, Zerebralparese und/oder potentielle motorische Störungen auftreten.
Obwohl sich die Studien noch in einer frühen Entwicklungsphase befinden, legt die Forschung nahe, dass die Anwendung von Melatonin während einer Schwangerschaft das Gehirn des Ungeborenen vor Verletzungen schützen kann.
Melatonin ist nicht nur für Menschen mit Schlafstörungen hilfreich, es kann sich auch kurz- oder langfristig positiv auf die werdende Mutter und ihr ungeborenes Kind auswirken. Wenn die Schwangere das Hormon verantwortungsvoll und unter der Aufsicht eines Arztes einnimmt, kann sie die Kontrolle über ihre Schlafgewohnheiten wiedererlangen und jene Ruhe erfahren, die sie und ihr Nachwuchs dringend benötigen. Zusätzlich kann sich die Einnahme von Melatonin durch die Mutter als wertvoll für die Hirngesundheit des ungeborenen Kindes erweisen, da es vor Verletzungen mit ernsthaften, möglicherweise tödlichen Folgen, bewahrt wird.
Zudem hat sich gezeigt, dass das Hormon auch neuroprotektive Wirkung hat, sowohl beim erwachsenen Hirn als auch bei jenem des Fötus. Die Wirkung von Melatonin im fetalen und neonatalen Gehirn wurde bereits in mehreren Tierstudien belegt. So zeigte sich etwa, dass es das Vorkommen von Entzündungen und den Zelltod reduzieren konnte. In einer neueren Studie setzte die Melatoninbehandlung vor und während der vorübergehenden schweren fetalen Asphyxie den oxidativen Stress ab und stoppte die Bildung von Hydroxylradikalen im fetalen Gehirn, reduzierte die Lipidperoxidation und stabilisierte die Blut-Hirn-Schranke. Zudem konnte gezeigt werden, dass Melatonin, das Säuglingen mit Geburts-Asphyxie (Unfähigkeit eines Kindes, regelmäßige Atmung nach Geburt herzustellen) oral verabreicht wurde, oxidativen Stress signifikant verringerte.
Nicht alle Melatoninergänzungen sind gleich
Wenn es um eine adäquate Melatonin-Supplementierung geht, bieten nicht alle Melatoninerrgänzungen auf dem Markt optimale Vorteile während der Schwangerschaft. Während es eine Reihe von langsam und schnell freisetzenden Melatoninergänzungen gibt, achten Sie auf eine Ergänzung, die eine kontrollierte Freisetzung ermöglicht und Melatonin so lange wie möglich Ihrem Körper zur Verfügung stellt, um für die richtige Aufnahme und optimalen Vorteile zu sorgen. Diese Art der zeitlich kontrollierten Freisetzung, wird im Gegensatz zu einer schnellen oder langsamen, den körpereigenenen Freisetzungszyklus nachahmen und eine natürliche Versorgung mit dem Hormon sicherstellen und Ihnen und Ihrem sich entwickelnden Baby die besten Vorteile verschaffen.