Während den ersten Schwangerschaftswochen kommt es zu dramatischen hormonellen Umstellungen, die bei vielen Frauen zu leichter Übelkeit bis hin zum Erbrechen führen können – ein Umstand, der als morgendliche, schwangerschaftsbedingte Übelkeit (Morgenübelkeit) bekannt ist. Häufig ist dieses Symptom auch das erste Zeichen einer Schwangerschaft.
Anzeichen für Morgenübelkeit
Diese Symptome können aber auch zu allen anderen Tageszeiten auftreten, bei den meisten Frauen sind sie jedoch morgens am ausgeprägtesten. Morgenübelkeit betrifft rund die Hälfte aller Schwangeren und tritt meist zwischen dem ersten und dritten Schwangerschaftsmonat auf. Anschließend ist sie wesentlich seltener, da sich der neue Hormonhaushalt stabilisiert hat. Dauer und Intensität der Übelkeit variieren wiederum von Frau zu Frau.
Ursachen
Warum Übelkeit in der Schwangerschaft aufkommt, ist zum Teil noch nicht ganz geklärt. Wissenschaftler führen aber Hormone, insbesondere das Hormon Choriongonadotropin (hCG), auf dieses Leiden zurück, da eine hohe hCG-Konzentration häufiger Übelkeit verursacht. Die gute Nachricht: Zwischen der 12. und 18. Schwangerschaftswoche nimmt die Morgenübelkeit wieder ab, da in dieser Zeit auch ein Absinken des hCG-Spiegels erfolgt. Bei vielen Frauen zeigt sich auch eine Abneigung gegen gewisse Lebensmittel und Gerichte. Eine internationale Studie der amerikanischen Cornell-Universität legt nahe, dass Frauen bestimmte Speisen ablehnen oder ihnen schlecht davon wird, um den Fötus zu schützen.
Gegenmaßnahmen
Um täglicher Morgenübelkeit vorzubeugen, sollten Sie mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag essen und dabei fettreiche sowie frittierte Speisen vermeiden. Empfehlenswerte Snacks sind rohe Haferflocken, Joghurt, Obst und Nüsse. Legen Sie sich darüber hinaus z. B. getrocknetes Brot oder Zwieback ans Bett und essen Sie diese kurz vor dem Aufstehen, um Ihren Magen zu beruhigen. Sollten Sie dennoch erbrechen, können Ginger Ale, Sodawasser, Pfefferminzpastillen oder verschiedene milde Teesorten wie Kamillen- oder Pfefferminztee helfen, den Magen zu besänftigen. Auch Ingwer schont den Magen. Wichtig ist, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, da der Körper diese verliert, wenn Sie sich übergeben müssen. Trinken beugt Dehydrierung vor! Andere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Morgenübelkeit in den Griff zu bekommen, bestehen beispielsweise darin, ein Tagebuch zu führen, in dem Sie regelmäßig Ihren Zustand notieren, um zu erkennen, zu welcher Tageszeit es Ihnen besser oder schlechter geht.
Wichtig ist auch, dass Sie sich Zeit für die Entspannung nehmen, da Stress und Müdigkeit ihre Übelkeit verstärken können. Auch der Einsatz von Aromatherapie oder Homöopathie kann die Beschwerden lindern. Vitamine, vor allem Vitamin B6, können sich ebenfalls als hilfreich gegen Übelkeit erweisen. Ihr Arzt kann Ihnen eventuell ein entsprechendes Präparat verschreiben. Einige Schwangere schwören auch auf Akupressur-Bänder, die um das Handgelenk getragen werden und Übelkeit reduzieren sollen. Wenn die Morgenübelkeit sehr stark ausgeprägt ist oder sehr lange und über Monate hinweg anhält, kontaktieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, damit er Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente verordnen kann.
Sie hat auch ihr „Gutes“
Auch wenn Übelkeit während der Schwangerschaft lästig und unangenehm sein kann: Laut Forschern soll Morgenübelkeit aber auch einen positiven Effekt haben: Gemäß der Cornell-Studie weisen Frauen, die mit Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen haben, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit auf, ein gesundes Baby zu gebären.