Die Zeit der Schwangerschaft kann von vielen Ängsten begleitet werden, vor allem bei Frauen, die ihr erstes Baby erwarten. Eltern hoffen, dass Schwangerschaft und Geburt normal verlaufen und sie am Ende ein gesundes, glückliches Baby im Arm halten dürfen. Die vielen neuen Begriffe, körperlichen Veränderungen und Facetten der Schwangerschaft, die werdende Eltern lernen müssen, können Panik und Stress auslösen. Während einer normalen Schwangerschaft durchläuft der Körper viele Veränderungen. Einige davon scheinen nicht normal zu sein. So kann das Auftreten einer Schmierblutung bei der werdenden Mutter erstmal für großen Schrecken sorgen.
Daher ist es wichtig, dass Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, die körperlichen Prozesse kennen, um zu wissen, welche Symptome kein Anlass zur Sorge geben. Schmierblutungen in der ersten Schwangerschaftsphase sind ein gutes Beispiel für einen ganz normalen Ablauf, sie können jedoch auch Hinweis auf ein Problem sein. Deshalb kann es nützlich sein, diese Art von Blutung zu verstehen, um zu erkennen, wann alles in Ordnung ist, wann ein Arzt kontaktiert werden sollte, und wann es sich um eine Notfallsituation handelt.
Was sind Schmierblutungen?
Schmierblutungen beschreiben das Auftreten von Blutstropfen während der Schwangerschaft. Die werdene Mutter entdeckt diese Tropfen meist an ihrer Kleidung oder in der Vagina. Es besteht ein großer Unterschied zwischen Schmierblutungen und richtigen Blutungen. Während der Schwangerschaft bedeutet eine Blutung einen Blutfluss, der mit Unterbrechungen oder kontinuierlich auftritt. Schmierblutungen hingegen bestehen aus einem oder mehreren Tropfen Blut, die wahrscheinlich erst dann bemerkt werden, wenn sich die Schwangere umzieht oder die Toilette aufsucht. Dem Arzt hilft es sehr, wenn die Patientin den Unterschied zwischen richtigen Blutungen und Schmierblutungen kennt, da diese Unterscheidung zu einer besseren Ursachenbestimmung beiträgt.
Schmierblutungen im ersten Trimester
Laut National Institutes of Health haben etwa 20% aller schwangeren Frauen Schmierblutungen in der ersten Schwangerschaftsphase. Diese sind meist normal und stellen keinen Grund zur Sorge dar. Unabhängig vom Ausmaß der Blutung, sollten Sie Ihren Arzt davon unterrichten, damit er eine Untersuchung vornehmen kann, um das Wohlergehen des Babys zu überprüfen, und den Grund für die Blutung zu bestimmen.
Mögliche Ursachen für frühe Schmierblutungen in der ersten Schwangerschaftsphase
Das erste Trimester der Schwangerschaft dauert 12 Wochen. Während dieser Zeit passiert eine Menge im Bauch der Mutter, auch wenn das Baby selbst noch sehr klein ist. Viele Frauen wissen noch nicht einmal, dass sie schwanger sind, wenn die erste Schmierblutung eintritt und verwechseln diese leichte Blutung daher oft mit einer schwachen Menstruation. In dieser Frühphase der embryonalen und fötalen Entwicklung kann eine Schmierblutung bedeuten, dass eines der folgenden Ereignisse stattgefunden hat:
- Einnistungsblutung: In den ersten 6 bis 12 Tagen nach der Befruchtung muss sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterwand einnisten, wo es dann bis zur Geburt verbleibt. Viele Frauen bemerken diesen Vorgang nicht oder verwechseln ihn mit einer leichten Menstruation, da sie vielleicht noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Die leichte Einnistungsblutung ist normalerweise sehr gering, und kann mehrere Stunden oder Tage andauern.
- Fehlgeburt: Die meisten Fehlgeburten passieren in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft, in denen das befruchtete Ei, der Embryo oder Fötus am anfälligsten für Gesundheitsprobleme ist. Auch wenn es erschreckend ist, dass eine Schmierblutung Zeichen einer Fehlgeburt sein könnte, erleidet etwa die Hälfte aller Frauen, die eine leichte Blutung hat, keine Fehlgeburt. Starke Krämpfe im Unterbauch oder im Rücken und der Ausstoß von Blutklumpen oder Gewebe durch die Vagina können jedoch auf einen Abort hindeuten.
- Eileiterschwangerschaft: Eine Eileiterschwangerschaft ist eine Schwangerschaft, die sich im Eileiter einnistet statt in der Gebärmutter. Obwohl diese in nur etwa zwei Prozent aller Schwangerschaften vorkommt, kann eine Eileiterschwangerschaft Grund für eine Schmierblutung sein. Die Schwangerschaft kann durch eine Fehlgeburt von alleine enden oder es treten größere Probleme auf, wenn die Schwangerschaft weiter fortschreitet. Wenn das Baby wächst, ist auch das Leben der Mutter in Gefahr, da die Eileiter brechen und eine innere Blutung auslösen können. Eine Eileiterschwangerschaft kann starke Unterleibsschmerzen hervorrufen.
- Blasenmole: Die Blasenmole, auch als trophoplastische Krankheit bekannt, ist extrem selten. Hierbei wächst anstelle eines Babys anderes Gewebe innerhalb der Gebärmutter. Dabei kann es sich um Krebsgewebe handeln, das sich in andere Bereiche des Körpers ausdehnt. Schwere Übelkeit und Erbrechen, zusammen mit einem sehr schnell wachsenden Bauch aufgrund der Ausweitung des Uterus, sind ein Zeichen für diese Krankheit.
- Zervixveränderungen:Während der Schwangerschaft wird zusätzliches Blut in die Zervix geleitet. Bei einem Abstrich oder bei Geschlechtsverkehr kann die Zervix berührt werden. Dieser Kontakt kann eine Blutung auslösen, die aber kein Grund zur Sorge ist.
- Infektion: Blutungen in der ersten Schwangerschaftsphase können auch auftreten, wenn die werdende Mutter eine Infektion hat, die zervikal, vaginal oder durch Geschlechtsverkehr übertragen wird.
Was ist bei einer Schmierblutung zu tun
Eine Schmierblutung oder Blutung, egal in welcher Phase der Schwangerschaft, sollte unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Führen Sie keinen Tampon ein und vermeiden Sie Geschlechtsverkehr, wenn Sie eine Blutung haben. Stattdessen sollten Sie eine Binde benutzen, um festzustellen, wie viel Blut Sie verlieren. Die Blutung kann in Bezug auf Blutkonsistenz, -farbe und –textur variieren und Ihr Arzt wird Sie genau danach fragen. Die Blutung kann eine rosa, braune oder rote Farbe haben.
Diese Angaben sind hilfreich, um die Ursachen der Blutung zu bestimmen. Das Blut kann eine normale Konsistenz haben oder aus Klumpen bestehen. Sie sollten jegliches Gewebe, das durch Ihre Vagina ausgestoßen wird, sichern und Ihrem Arzt zur Untersuchung vorlegen. Dieser kann anschließend einen Ultraschall veranlassen, um eine bessere Diagnose vorzunehmen, wobei der Ultraschall abdominal oder vaginal erfolgen kann. Wenn die Blutung von einem der folgenden Symptome begleitet wird, sollten Sie unmittelbar den Notarzt verständigen:
- Starke Bauchschmerzen oder -krämpfe
- Starke Blutungen, mit oder ohne Schmerzen
- Vaginaler Ausstoß von Gewebe
- Ohnmacht oder Benommenheit
- Fieber über 38 Grad Celsius
- Schüttelfrost