Eine frühe Diagnose und gezielte Behandlung können helfen, die negativen Folgen einer postnatalen Depression zu minimieren. Diese Erkrankung betrifft nicht nur die Mutter selbst, sondern auch den Partner, das Neugeborene und die enge Familie.
Wie eine postnatale Depression die Mutter beeinträchtigt
Eine postnatale Depression beeinflusst die Schlafqualität, das Energieniveau und die Ernährung der Frau. Diese Probleme, die sie zusätzlich zum normalen Stress hat, den ein Baby mit sich bringt, greifen ihr Immunsystem an. Aus diesem Grund kämpft eine Mutter, die unter einer postnatalen Depression leidet, öfter auch mit Atemnot, Brust- und Kopfschmerzen sowie anderen Beschwerden. Frauen, deren postnatale Depression unbehandelt bleibt, haben oft auch noch ein Jahr nach der Geburt mit mentalen Problemen zu tun, und sind einem größeren Risiko ausgesetzt, in den folgenden fünf Jahren eine allgemeine Depression zu entwickeln.
Wie eine postnatale Depression den Partner beeinträchtigt
Paare fühlen sich oftmals hilflos und verwirrt, wenn sie einer postnatalen Depression gegenüberstehen. Das belastet die Beziehung in dieser wichtigen Lebensphase enorm, weswegen auch der Partner Angstzustände und Depressionen entwickeln kann. Aus diesem Grund sollte auch der Mann in die Behandlung einer postnatalen Depression integriert werden, um die Krankheit zu verstehen und die Frau besser unterstützen zu können.
Wie eine postnatale Depression die Mutter-Kind-Beziehung beeinträchtigt
Mütter, die unter einer postnatalen Depression leiden, verhalten sich oft unsensibel oder aber überbesorgt, wenn es um die Bedürfnisse des Babys geht. So können sie etwa ihrem Kind gegenüber heimlichen Groll empfinden und im schlimmsten Fall sogar Eifersuchtsgefühle entwickeln. Das kann dazu führen, dass der Sprössling unruhiger ist als sonst oder andere Probleme bekommt, wie zum Beispiel mit der Verdauung. Diese Art von Störungen können sich auch auf seine spätere Entwicklung auswirken: ein Baby, das in eine solche Umgebung geboren wird, kann später Probleme in seiner sprachlichen und kognitiven Entwicklung haben, Verhaltensstörungen und soziale Schwierigkeiten aufweisen sowie Probleme, irgendwann selbst ein Kind zu erziehen.
Einfluss auf die Fruchtbarkeit
Eine postnatale Depression senkt die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene mehr als zwei Kinder bekommen. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Frau nach der Geburt ihres ersten Kindes unter einer postnatalen Depression leidet. Experten forschen noch daran, warum eine postnatale Depression die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Frauen ein drittes Kind bekommen, während die Chance, ein zweites Kind zur Welt zu bringen, davon nicht beeinträchtigt wird. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die emotionale Gesundheit einen wichtigen Faktor in der Fortpflanzung darstellt, weshalb Maßnahmen unternommen werden, um die mentale Gesundheit neuer Mütter zu fördern.
Postnatale Depression und Familie
Abgesehen von den Beeinträchtigungen, die eine postnatale Depression für den Partner und den Nachwuchs bedeutet, wirkt sich die Erkrankung auch auf weitere Kinder des Paares aus. Daher ist es wichtig, dass Eltern mit ihren Sprösslingen sprechen und Hilfe suchen, damit diese sich nicht ausgeschlossen fühlen, da sie mit Sicherheit spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Für Geschwister ist es wichtig, zu wissen, dass sie nicht Schuld daran sind, dass ihre Mutter unter einer Depression leidet, und dass diese Erkrankung behandelt wird. Kinder müssen Ihren Alltag beibehalten dürfen. Die Unterstützung von Freunden und Verwandten kann dabei hilfreich sein, etwa, indem sie den Nachwuchs zu Freizeitaktivitäten begleiten oder abholen und sich ihm liebevoll annehmen.