Ein Kaiserschnitt wird häufig mit einer Notfallsituation assoziiert, dabei planen immer mehr Frauen eine Schnittentbindung bereits von Beginn der Schwangerschaft an. Beim klassichen Verfahren erfolgt ein Einschnitt (ca. 15–20 cm) in den Bauch etwa zwei bis drei Finger breit oberhalb der Schambeinäste. Nachdem das Bauchfell durchschnitten und die Gebärmutter geöffnet wurde, kann das Baby entnommen werden. Es gibt bestimmte Situationen, die einen Kaiserschnitt erforderlich machen, etwa wenn eine Eklampsie vorliegt, das Kind quer liegt oder bei vorzeitiger Lösung der Plazenta. Auch bei Steißlage des Babys, Geburtsstillstand oder wenn es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt, kann eine Schnittentbindung angezeigt sein. Wenn auch auf Sie ein Kaiserschnitt zukommt, kann es äußerst hilfreich sein, zu wissen, was vor, während und nach dem Eingriff passiert.
Wie bereite ich mich auf einen Kaiserschnitt vor?
Die Geburtsvorbereitungen bei einem Kaiserschnitt sind etwas anderes, als jene bei einer Vaginalgeburt. Vor einem Kaiserschnitt werden einige Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören etwa die Bestimmung der Blutgruppe (was vor allem im Falle eines Notfalles wichtig ist) Blutabnahme, Kontrolle der Herztöne sowie der Wehen. Der behandelnde Arzt wird Sie in Folge über die entsprechenden Betäubungs- und Einschnittsmethoden aufklären. Wenn der Kaiserschnitt vor der 39. Woche stattfindet, kann eine Fruchtwasserunterpunktion erforderlich sein, um die Lungenreife des Kindes festzustellen. Dadurch wird verhindert, dass der Kaiserschnitt zu früh stattfindet. Sie brauchen keine Vorbereitungen wie Rasur oder ähnliches vor dem Eingriff durchführen, es kann allerdings hilfreich sein, sich rechtzeitig um eine Haushaltshilfe oder andere Unterstützung nach dem Kaiserschnitt zu kümmern, da Sie sich nach der Geburt schonen sollten.
Was passiert bei einem Kaiserschnitt?
Für gewöhnlich wird bei einem Kaiserschnitt eine Epiduralanästhesie durchgeführt, bei der Sie bei Bewusstsein bleiben, ohne in der unteren Körperhälfte etwas zu spüren. Einige Frauen ziehen jedoch eine Vollnarkose vor, bei der sie komplett ohne Bewusstsein sind. Während Sie darauf warten, dass die Betäubung wirkt, wird Ihr Bauch rasiert und desinfiziert. Anschließen werden Sie in einen sterilen Operationsraum gebracht, in dem das Operationsteam und der Partner bereits warten. Ein entsprechendes Tuch, das den Operationsbereich abtrennt, verhindert, dass Sie einen Blick auf ihren Bauch nehmen und den Eingriff mitverfolgen können. Bei einem Kaiserschnitt kann entweder ein horizontaler Schnitt entlang des unteren Bauches oder ein vertikaler Schnitt mittig zwischen Nabel und Schambein erfolgen. Je nachdem, welche Operationsmethode zum Einsatz kommt, ergeben sich Unterschiede im Hinblick darauf, wie Fettgewebe, Muskeln und Faszien durchtrennt werden. Nachdem die Gebärmutter geöffnet wurde, kann das Baby aus dem Leib der Mutter herausgezogen werden. Wenn Sie einen Kreuzstich erhalten haben, fühlen Sie während der Operation womöglich ein Ziehen oder einen leichten Druck, jedoch keinen Schmerz. Sie können Ihr Kind sofort sehen und hören, wenn es auf die Welt kommt. Sobald die Nabelschnur durchtrennt ist, nähen die Ärzte den Einschnitt wieder zu.
Wie erhole ich mich von einem Kaiserschnitt?
Normalerweise dauert die Regeneration nach einem Kaiserschnitt etwas länger als nach einer Vaginalgeburt. Sie und Ihr Kind werden etwa drei bis fünf Tage im Krankenhaus bleiben, um sich von dem Eingriff zu erholen. Um etwaige Schmerzen nach der Operation zu lindern, erhalten Sie möglicherweise intravenös Schmerzmittel. Während dieser Zeit ist es nicht einfach, sich zu bewegen. Sie werden trotzdem ausreichend Gelegenheit haben, Ihr neuestes Familienmitglied gut kennenzulernen. Ihre Hebamme wird Ihnen jedoch nahelegen, so bald wie möglich die ersten Gehversuche zu unternehmen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Kurz vor Ihrer Entlassung werden die Fäden vom Einschnitt gezogen. Sobald Sie zu Hause sind, sollten Sie sich ausruhen, körperliche Aktivitäten, die anstrengend sind, vermeiden, viel trinken und weiterhin Schmerzmittel nehmen. Arbeiten im Haushalt sowie das Heben von schweren Gegenständen ist in der ersten Zeit nicht erlaubt. Sie sollten zudem auf den Bereich des Einschnittes achten und sichergehen, dass sich die Wunde nicht infiziert. Nach ein paar Wochen sollten Sie noch einmal von Ihrem Arzt untersucht werden. Wenn die Wunde gut verheilt ist, werden Sie sich langsam wieder besser bewegen können. Etwa sechs Wochen nach dem Kaiserschnitt sollten Sie sich wieder komplett erholt haben.