Es ist eine Tatsache, dass die Ernährung und Nährstoffaufnahme der werdenden Mutter direkten Einfluss auf die Gesundheit und Entwicklung ihres heranwachsenden Kindes hat. Neue Forschungen zeigen, dass das Risiko eines Babys, an Diabetes zu erkranken, steigt, wenn die Mutter an einem Vitamin B12-Mangel leidet.
Warum Vitamin B12 so wichtig ist
Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin, das der Körper benötigt. Es ist nur in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Eiern und Milchprodukten zu finden. Da das Vitamin nur in tierischen Quellen enthalten ist, sind gerade Vegetarier und Veganer besonders gefährdet, einen Vitamin B12-Mangel zu erleiden. Dieser Nährstoff ist wichtig für viele Körperfunktionen, darunter die DNA-Synthese und die Produktion roter Blutkörperchen. Vitamin B12 spielt auch eine wichtige Rolle für das Funktionieren des Nervensystems, das Nerven, Rückenmark und Gehirn umfasst.
Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin B12 kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, darunter abnormale Empfindungen, eine schwache Muskelfunktion und mentale Störungen wie Depressionen, Psychose und Reizbarkeit. Forscher haben zudem entdeckt, dass eine Unterversorgung mit Vitamin B12 in der Schwangerschaft zu langfristigen Schäden beim heranwachsenden Kind führt.
Studien zeigen, dass sich der B12-Spiegel der Mutter auf das Diabetesrisiko des Kindes auswirkt
Schon früher ergaben Studien, dass Mütter mit niedrigen Vitamin B12-Spiegeln ein höheres Risiko aufweisen, Babys mit einer hohen Cholesterin- und Insulinresistenz zur Welt zu bringen, die sich auf die Diabetesfaktoren auswirken. Jüngst hat ein Forschungsteam seine Erkenntnisse auf der jährlichen Konferenz der Gesellschaft für Endokrinologie in Großbritannien vorgestellt. Die Wissenschaftler haben 91 Blutproben von Müttern und Kindern direkt nach der Geburt untersucht. Zusätzlich zu diesen Blutproben, die auf ihren Vitamin B12-Spiegel hin analysiert wurden, wurden auch 83 Plazentaproben und 42 Fettgewebeproben untersucht.
Nach der Analyse stellten die Forscher fest, dass Kinder, die von Frauen mit einem Vitamin B12-Mangel geboren worden waren, ein höheres Risiko aufwiesen, eine Stoffwechselstörung, darunter auch Typ-2 Diabetes, zu entwickeln. Ein anderer Zusammenhang, der gefunden wurde, war, dass Frauen mit einem B12-Mangel eine stärkere Tendenz zu Übergewicht hatten und dazu neigten, Kinder mit einem niedrigeren Geburtsgewicht und einem hohen Cholesterinspiegel zur Welt zu bringen.
Warum besteht dieser Zusammenhang?
Die Verbindung zwischen dem Vitamin B12-Spiegel der Mutter und der Diabetesgefährdung des Kindes erscheint seltsam, aber es gibt hierfür eine nachvollziehbare Erklärung. Forscher gehen davon aus, dass diese Verbindung besteht, da der Mangel an Vitamin B12 den Leptinspiegel des Nachwuchses beeinträchtigen kann. Leptin ist ein Hormon, das in den Fettzellen produziert wird und auch als „Satt-Hormon“ bekannt ist, weil es unserem Gehirn das Signal gibt, wann wir mit dem Essen aufhören sollen.
Das Forschungsteam nimmt an, dass ein B12-Mangel die genetische Programmierung des Leptins beim Nachwuchs beeinträchtigt, sodass das Kind zu viel Leptin produziert. Tatsächlich konnten die Wissenschaftler bei Kindern von Müttern mit einem B12-Mangel einen erhöhten Leptinspiegel im Blut nachweisen.
Wenn zu viel Leptin im Körper existiert, entsteht eine Leptinresistenz. Diese führt dazu, dass man mehr isst und dementsprechend zunimmt. Die Nebenwirkungen dieser Gewichtszunahme schließen auch Typ-2 Diabetes ein. Damit bei Ihrem Kind kein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Typ-2 Diabetes und andere Stoffwechselstörungen besteht, sollten Sie darauf achten, Ihre pränatalen Vitamine (einschließlich B12) während der kompletten Schwangerschaft einzunehmen.