Eine Geburt ist zweifellos einer der wichtigsten Momente im Leben einer Frau und benötigt eine gründliche Vorbereitung. Ewa 99% aller Babys werden in Krankenhäusern geboren. Es gibt jedoch noch andere Orte, an denen die Niederkunft stattfinden kann. Dazu zählen auch die eigenen vier Wände.
Hausgeburten wurden in den letzten Jahren, unter anderem auch aufgrund des Dokumentarfilms (2008) von Ricki Lake, in dem die Geburt und verschiedene Geburtsoptionen vorgestellt wurden, wieder beliebter. Viele Frauen, aber auch Ärzte, stehen einer Hausgeburt jedoch immer noch skeptisch gegenüber und geben mögliche Gesundheits- und Sicherheitsrisiken zu bedenken, die dadurch entstehen.
Die Entscheidung darüber, wie eine Geburt ablaufen soll, ist letztendlich eine sehr persönliche, die nur die werdende Mutter treffen kann. Nachfolgend fnden Sie einige Vor- und Nachteile, die sich im Zusammenhang mit einer Hausgeburt ergeben und die eine Hilfe im Entscheidungsprozess darstellen können.
Vorteile
Sie können Ihr Kind in gewohnter Umgebung und in den eigenen vier Wänden gebären.
Dieser Punkt ist tatsächlich häufig der Grund dafür, warum Frauen sich für eine Hausgeburt entscheiden. Eine Entbindung kann äußerst schmerzhaft, unter Umständen sogar traumatisch sein. Sich dabei in der gewohnten Umgebung des eigenen Heims und in Gesellschaft von liebenden Menschen zu befinden, kann stresslindernd wirken und Ängste, die sich im Zusammenhang mit der Geburt ergeben, reduzieren.
Während einer Hausgeburt sorgt die Hebamme für eine sichere und erfolgreiche Niederkunft. Sie können zudem festlegen, wer, außer der Hebamme, diese besondere Erfahrung noch mit Ihnen teilen darf.
Während einer Hausgeburt haben Sie mehr Kontrolle über das Geschehen und eine größere Freiheit darüber, was Sie während der Wehen tun möchten.
Bei einer Geburt im Krankenhaus findet die Entbindung in den meisten Fällen im Bett statt. Eine Hausgeburt bringt eine größere Selbstbestimmung mit sich. Die werdende Mutter entscheidet, wie sie gebären möchte, wann und ob sie dabei aufsteht, sitzt oder liegt, sie kann ihre Kleidung frei wählen und dazwischen auch duschen.
Bei einer Hausgeburt gebären Sie auf natürliche Weise. Für Frauen, die ihr Kind möglichst ohne Medikamente und medizinische Eingriffe zur Welt bringen möchten, kann diese Form der Entbindung eine mögliche Alternative sein.
Studien haben etwa gezeigt, dass eine Epiduralanästhesie (eine häufig eingesetzte Methode zur Schmerzlinderung) zu einem plötzlichen Blutdruckabfall führen kann, wodurch das Pressen während der Geburt erschwert wird.
Nachteile
Einige Frauen benötigen während der Geburt möglicherweise spezielle Eingriffe, die nur in einem Krankenhaus durchgeführt werden können.
Wenn Sie unter bestimmten Krankheiten, wie z.B. Herzproblemen leiden, ist eine Hausgeburt möglicherweise nicht die richtige Methode für Sie. Dadurch ergeben sich höhere Geburtsrisiken, die dazu führen können, dass Sie eine entsprechende Vorsorgung benötigen, die nur in Spitälern verfügbar ist.
Einige dieser Faktoren, die das Risiko erhöhen, sind: fortgeschrittenes Alter, negative Lebensgewohnheiten während der Schwangerschaft (Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum), Komplikationen während der Schwangerschaft wie Polyhydramnion (zu viel Fruchtwasser) oder Oligohydramnion (zu wenig Fruchtwasser) und grundlegende Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder genetische Krankheiten.
Kosten einer Hausgeburt
In Deutschland und Österreich wird die Hausgeburt von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen (Ausnahme: Hebammen, die keinen Kassenvertrag besitzen). Dies schließt auch eine bestimmte Anzahl von Hausbesuchen während der Schwangerschaft und Geburt mit ein. Achtung: Für die Rufbereitschaft fallen zusätzliche Kosten an.
Im Notfall müssen Sie ins Krankenhaus fahren.
Hebammen können kleinere Komplikationen während einer Geburt handhaben. Wenn es sich jedoch um eine Notfallsituation handelt, müssen Sie umgehend in ein Krankenhaus transportiert werden. Dies kann, je nach Entfernung zum nächstgelegenen Spital, dauern, wodurch womöglich wertvolle Zeit verloren geht.
Eine in Großbritannien durchgeführte Studie fand heraus, dass 40% der Mütter, die ihr erstes Kind gebären, und 10% jener, die bereits Nachwuchs haben, zur Entbindung ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Möglichkeiten der Schmerzlinderung sind im Vergleich zu Krankenhausgeburten sehr gering.
Die Epeduralanastäsie ist eine beliebte und effektive Methode, um Schmerzen während einer Geburt zu lindern. Etwa 60% aller Frauen machen während der Entbindung davon Gebrauch. Dieses Schmerzlinderungsverfahren ist jedoch nur in Krankenhäusern möglich. Bei einer Hausgeburt kann nur auf andere natürliche und möglicherweise weniger effektive Methoden zur Schmerzlinderung zurückgegriffen werden.
Wenn Sie Ihr Kind zu Hause gebären möchten, sollten Sie sich zuvor umfassend über diese Art der Entbindung informieren. Trotz einiger Risiken, bietet die Hausgeburt viele Vorteile und stellt eine sichere Form der Niederkunft dar, wenn sie unter Aufsicht einer erfahrenen Hebamme erfolgt, die den Geburtsprozess überwacht.