Was ist Präeklampsie?
Präeklampsie ist eine Krankheit, die nur Schwangere betrifft. In den 70er, 80er und 90er Jahren sprach man hierbei auch von Toxikose. Bei manchen Frauen steigt der Blutdruck stark an und sie scheiden über die Nieren zu viel Protein aus. Ein einfacher Urintest kann Protein im Harn feststellen und ein regelmäßiger Blutdruck-Check erhöhte Werte aufdecken. Schwangere haben oft mit dieser Krankheit zu kämpfen, wenn sie im fünften Monat sind oder die Schwangerschaft noch weiter fortgeschritten ist. Laut der Stiftung für Präeklampsie treten die Beschwerden plötzlich und schnell mit geringen oder gar keinen Nebenwirkungen auf. Die genetische Veranlagung spielt eine Rolle im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit, diese Krankheit zu entwickeln, sie wird jedoch auch durch das Körpergewicht und gewisse Angewohnheiten gefördert. Am wichtigsten ist es, einen Gynäkologen aufzusuchen, falls die Symptome schwerwiegend sind oder nicht von alleine nachlassen. Präeklampsie kann zwar schlimmer werden, eine noch gefährlichere Erkrankung stellt jedoch die Eklampsie dar.
Risikofaktoren, Nebenwirkungen und Behandlungsoptionen bei Präeklampsie
Präeklampsie verursacht oft Kopfschmerzen, die von einem leichten Schmerz bis hin zu Migräne reichen. Eine Schwangere mit Präeklampsie kann in der Regel nicht mehr so häufig Wasser lassen, und ihre Knöchel und Beine schwellen möglicherweise an. Babys, die von Müttern mit Präeklampsie geboren werden, wiegen häufig weniger als Babys von gesunden Müttern. Diese Kinder können auch mit einer Gehirnlähmung, Sehstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen zur Welt kommen. Frauen, die unter dieser Krankheit leiden, können mit Nebenwirkungen wie Schlaganfällen, Krampfanfällen, Herzversagen, vorübergehender Blindheit, Leberblutungen, verstärkten Geburtsblutungen und Wasser in der Lunge kämpfen. Manche erleiden auch einen Plazentariss, wodurch es zu einer Totgeburt kommen kann. Im schlimmsten Fall können Mutter und Kind sterben.
Risikofaktoren
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für Präeklampsie erhöhen. Oft besteht in der ersten Schwangerschaft eine besonders hohe Gefahr für Komplikationen wie Präeklampsie, sie kann jedoch auch bei Folgegeburten auftreten. Frauen, die schon vor der Schwangerschaft unter einem hohen Blutdruck litten, sind gefährdet. Auch Frauen, die mit Zwillingen schwanger oder übergewichtig sind, weisen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko auf. Schwächende Krankheiten wie Lupus, Nierenkrankheiten, rheumatoide Arthritis und Diabetes können die Gefahr einer Frau erhöhen, Präeklampsie leichter zu entwickeln als gesunde Frauen. Auch wenn die werdende Mutter über 40 oder unter 18 ist, steigt ihre Gefahr.
Symptome
Schwindel, Übelkeit, Durchfall, eine Gewichtszunahme von mehr als 0,5 bis 1 Kilo pro Woche, Sehveränderungen und verlangsamte Reflexe sind Symptome dafür, dass eine Schwangere unter Präeklampsie leidet. Eine verschwommene Aura, welche die Frau mit den Augen wahrnimmt sowie blinkende Lichter oder Punkte, können ebenso ein Zeichen dafür sein, dass sie unter dieser Krankheit leidet. Diese Sehveränderungen treten vor allem dann auf, wenn sich die Schwangere nach vorne beugt, gestresst ist, aufsteht oder Sport treibt. Auch Schmerzen im oberen rechten Bauchbereich können ein Symptom dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Schwere der Präeklampsie, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wenn die Frau schon die 37. Schwangerschaftswoche überschritten hat, empfiehlt der Arzt möglicherweise die Geburt, da sie die einzige Heilung für diese Krankheit darstellt. Wenn aber noch viel Zeit bis zu dieser Phase verstreicht, werden der Schwangeren Bettruhe und Medikamente verordnet. Sie muss viel zusätzliches Wasser trinken, auf ihrer linken Seite liegen, darf kein Salz essen und muss mehrmals pro Woche vom Arzt untersucht werden. Manche Frauen mit Präeklampsie befinden sich in derart schlechter Verfassung, dass sie im Krankenhaus bleiben müssen, bis das Baby auf die Welt kommen kann.
Die Ärzte überwachen die Flüssigkeitsaufnahme und –abgabe, den Blutdruck und Schwellungen, um festzustellen, ob sich der Zustand der Mutter verschlechtert und eine Gefährdung besteht. Falls nötig, werden Schwangeren Steroide verabreicht, damit sich die Lungen des Babys rascher entwickeln und das Kind so schnell wie möglich geboren werden kann. Frauen mit schwerwiegenden Präeklampsieproblemen erhalten oft auch Magnesiumsulfat intravenös, was dabei hilft, den Blutdruck zu senken, Krampfanfällen vorzubeugen und Wehen zu stoppen, falls es noch zu früh für eine Geburt sein sollte. Diverse Experten raten Frauen, die Symptome von Präeklampsie aufweisen, sich so bald wie möglich untersuchen zu lassen. Wenn die Beschwerden so stark sind, dass sie den normalen Tagesablauf stören, kann es ratsam sein, ein Krankenhaus aufzusuchen. Schwangere dürfen nicht vergessen, dass diese Symptome plötzlich auftreten können. Trotzdem sollten sie auf subtile Veränderungen wie eine verstärkte Gewichtszunahme und einen geringeren Harndrang achten. Auch die Urinmenge sollte im Auge behalten werden.