Eine Risikoschwangerschaft liegt in etwa 20 bis 30 Prozent aller Schwangerschaften vor und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Nachfolgend erfahren Sie, was Sie in Zusammenhang mit einer Risikioschwangerschaft beachten sollten.
Was ist eine Risikoschwangerschaft?
Eine Risikoschwangerschaft wird dadurch charakterisiert, dass eine erhöhte Gefahr besteht, dass in der Schwangerschaft oder bei der Entbindung Komplikationen auftreten. Auch wenn es nur kleinere Probleme sind, können diese Ihr Leben oder die des Kindes während der Schwangerschaft gefährden. Ob eine Risikoschwangerschaft vorliegt, ergibt sich anhand der Ergebnisse von Vorsorgeuntersuchungen. Dabei werden Fragebögen erstellt, die den generellen Gesundheitszustand der Schwangeren und etwaige Beschwerden erfasst. Wenn bestimmte Kriterien zutreffen, spricht man von einer Risikoschwangerschaft. In Ländern wie Deutschland und Österreich gibt es umfangreiche Fragebögen, weswegen viele Schwangerschaften als Risikoschwangerschaften gelten. Laut einer Studie, werden 3 von 4 Schwangerschaften als Risikoschwangerschaften klassifiziert.
Kriterien für eine Risikoschwangerschaft
Oft kann eine Risikoschwangerschaft durch langfristige chronische Erkrankungen verursacht werden, die bereits vor der Schwangerschaft auftreten.
Einige dieser Faktoren sind kennzeichnend für eine Risikoschwangerschaft:
- übermäßiger Alkohol-, Tabak- oder Drogenkonsum
- Alter der Mutter über 35
- Geschichte genetischer Erkrankungen
- Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes etc.
- Komplikationen während der Schwangerschaft wie geringe Amnionflüssigkeit, Probleme mit der Gebärmutter oder begrenztes Wachstum des Fötus.
- Multiple Schwangerschaften wie Zwillinge oder Drillinge
- Früherer Schwangerschaften, die problematisch verliefen
- Einsatz von Medikamenten
Wenn Ihre Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft wird, ist besondere Vorsicht geboten, um die eigene Gesundheit sowie jene des Babys sicherzustellen. Wenn Sie sich bereits (vielleicht auch seit längerem) aufgrund einer Krankheit in ärztlicher Behandlung befinden, wissen Sie vielleicht schon, dass Ihre Schwangerschaft Gefahren birgt. Häufig entstehen Risikoschwangerschaften aber einfach nur dadurch, dass es sich um die erste Schwangerschaft handelt.
Selbst wenn bei Ihnen eine Risikoschwangerschaft diagnostiziert werden sollte, müssen Sie sich jedoch nicht unnötig sorgen: Diese muss nicht automatisch zu Problemen führen, es ist jedoch wichtig, dass eine intensivere Kontrolle durch den Arzt erfolgt.
Wie beeinflusst das meine Versorgung?
Wenn Sie Risikopatientin sind, kann es erforderlich sein, häufigere Check-ups durch den Gynäkologen vornehmen zu lassen. Möglicherweise werden Sie auch an einen Spezialisten für Risikoschwangerschaften verwiesen, der über die nötige Erfahrung mit solchen Fällen verfügt.
Da das Ausmaß der Überwachung, die Sie und Ihr Baby benötigen, von Ihrem persönlichen Zustand abhängt, kann ein regelmäßiger Arztbesuch notwendig sein. Der Spezialist wird, zusammen mit Ihrem Gynäkolgen, alle nötigen Maßnahmen ergreifen, damit Sie und Ihr Nachwuchs gesund bleiben.
Wie beeinflusst das den Geburtsprozess?
Im Verlauf Ihrer Risikoschwangerschaft sollten Sie sich darauf vorbereiten, dass Sie möglicherweise nicht das Geburtserlebnis erfahren, von dem Sie immer geträumt haben. In den meisten Fällen kommen Entbindungen in Geburtshäusern oder zuhause nicht infrage. Stattdessen werden Sie in ein geeignetes Krankenhaus überstellt, in dem Sie und Ihr Baby vor und nach der Geburt genauestens überwacht werden.
Welchen Risiken ist mein Baby ausgesetzt?
Die größte Angst von Risikoschwangeren betrifft die Gesundheit und Sicherheit des Babys. Es ist nur natürlich, sich Sorgen zu machen. Ihr Kind wird jedoch am ehesten gesund zur Welt kommen, wenn Sie auf Ihren Arzt hören und sich gut um sich selbst kümmern.
Einige Krankheiten und die zur Behandlung verwendeten Medikamente können ein Risiko für Ihren Nachwuchs darstellen. Die Medikamente nicht einzunehmen, kann die Sache jedoch nur noch gefährlicher machen. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise vorschlagen, ein anderes Präparat einzusetzen, dessen Einnahme während der Schwangerschaft sicherer ist. So können jene Gefahren für Ihr Baby, die von Arzneien ausgehen, verringert werden.
Wenn Ihr Kind zu früh zur Welt kommt, können Probleme beim Essen und Atmen sowie Infektionen oder andere Komplikationen auftreten. In diesem Fall kann es sein, dass der Säugling längerere Zeit auf der Neugeborenen-Intensivstation bleiben muss.
Wie Sie Schwangerschaftskomplikationen minimieren
Um das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen zu reduzieren, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
Wenn Sie noch nicht schwanger sind:
- Vereinbaren Sie einige Monate, bevor Sie eine Empfängnis planen, einen Termin bei Ihrem Arzt. Auf diese Weise können Sie möglicherweise noch rechtzeitig notwendige Veränderungen Ihrer Lebensweise vornehmen.
- Lernen Sie so viel wie möglich über Ihren Gesundheitszustand.
Wenn Sie bereits schwanger sind:
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Krankheiten und über Medikamente, die Sie einnehmen.
- Folgen Sie ärztlichen Anweisungen und gehen Sie zu allen Untersuchungsterminen.
- Führen Sie ein gesundes Leben, indem Sie aktiv bleiben, sich Ernährungstipps holen, auf Alkohol und Zigartetten verzichten.
- Kümmern Sie sich auch gut um Ihre mentale Gesundheit.
- Bitten Sie Familienangehörige oder Freunde um Hilfe, wenn Sie sie benötigen