Egal, ob in den Nachrichten oder in sozialen Medien: Stillen ist ein akutelles Thema. Während es für manche Mütter etwas ganz Natürliches darstellt, fühlt sich Stillen für einige sehr fremd an und wieder andere fragen sich, wie sie die richtige Entscheidung für ihr Baby treffen. Obwohl es zahlreiche Vorteile hat, dem Nachwuchs die Brust zu geben, entschließen sich viele Frauen dazu, nicht zu stillen, weil sie Angst haben, dass ihr Kind nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, die es benötigt und so entscheidend für seine körperliche und geistige Entwicklung in den ersten Lebensjahren sind. Die wichtigsten Nährstoffe zu kennen, die Sie und Ihr Nachwuchs brauchen, ist jedoch schon die halbe Miete.
Eisen
Auf der Liste der lebenswichtigen Nährstoffe für Ihr Baby steht zuallererst Eisen. Dieses Spurenelement ist entscheidend für Zellfunktionen, Muskelwachstum und die Entwicklung des Gehirns sowie für das Bindegewebe und die Sauerstoffaufnahme im Körper. Da es so wichtig für die Sauerstoffaufnahme und die Zellfunktionen ist, ist es auch lebensnotwendig für das Immunsystem. Eisen kann vom Körper jedoch nicht ohne einen Vitamin-C-Träger aufgenommen werden, weshalb Mütter neben Eisen auch ausreichend Vitamin C zu sich nehmen müssen. Zum Glück hat uns die Natur eine Vielfalt an grünem Blattgemüse beschert, das nicht nur einen hohen Eisengehalt, sondern auch einen hohen Vitamin-C-Gehalt hat. Von Blattgemüse abgesehen, sind Bohnen, Salat, Nüsse, mageres Fleisch, Meeresfrüchte und Geflügel gute Eisenquellen.
Protein
Viele der Nahrungsmittel, die Mutter und Kind mit Eisen versorgen, können auch Protein liefern; ein weiterer wichtiger Nährstoff für ein wachsendes Baby. Protein unterstützt die Muskelentwicklung und das Muskelwachstum des Kindes und sorgt dafür, dass die Mutter Energie bekommt und nach der Geburt genesen kann. Da Protein ein Hauptbestandteil von Hämoglobin ist, das dabei hilft, Sauerstoff aus dem Blut in den Körper zu transportieren, kann ein Proteinmangel nicht nur zu einem Verlust der Muskelmasse führen, sondern auch zu Störungen der Atmung und Durchblutung sowie des Immunsystems.
Kalzium und Vitamin D
Die meisten Menschen wissen, dass Kalzium und Vitamin D für das Wachstum die die Entwicklung der Knochen von Säuglingen und Kindern benötigt wird, um einem Knochenschwund in späteren Jahren vorzubeugen. Dieser Nährstoff ist äußerst wichtig für stillende Mütter und ihre Kinder. Milch stellt zwar eine gute Kalziumquelle dar, sie ist jedoch nicht unbedingt die beste. Damit der Körper Kalzium aufnehmen kann, braucht er einen Vitamin-D-Träger, so wie Eisen einen Vitamin-C-Träger benötigt. Von Milch und Käse abgesehen, ist Kalzium in grünem Blattgemüse zu finden, sowie in Tofu, Brokkoli und Bohnen. Zusätzlich enthalten diese Lebensmittel auch Vitamin K, einen weiteren Nährstoff, der für gesunde Knochen bedeutend ist.
Vitamin B-12
Abgesehen von Vitamin D, ist der Mangel an Vitamin B-12 einer der häufigsten Vitaminmängel, nicht nur bei stillenden Müttern und ihrem Nachwuchs, sondern generell. B-12 wird für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt sowie für neurologische Aufgaben und die Gehirnentwicklung sowie für die DNA-Synthese. Ein B-12-Mangel kann zu Störungen in der Hirnentwicklung des Babys führen und ein erhöhtes Risiko für eine postnatale Depression, Gedächtnisverlust und andere mentale Problemen der Mutter mit sich bringen. Ein B-12-Mangel kann zudem Herzrasen, Verdauungs- und Durchblutungsstörungen, Anämie und Sehverlust verursachen. B-12 ist in Eiern, Geflügel, Meeresfrüchten und anderem Fleisch enthalten. Außerdem gibt es Müsli und Brot, das mit B-12 angereichert ist. In nicht-tierischen Produkten findet man kein Vitamin B-12, weshalb vegetarische und vegane Mütter ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen sollten, das B-12 enthält oder Lebensmittel verzehren sollten, die mit diesem Vitamin angereichert sind.
Die hier angeführten Nährstoffe sind am wichtigsten für stillende Mütter und ihre Kinder. Zudem sollten Sie nicht vergessen, dass Sie zu ihrem eigenen Kalorienverbrauch zusätzlich 400 bis 500 Kalorien einrechnen sollten. Es gilt außerdem zu bedenken, dass der Körper zuerst das Baby ernährt und dann sich selbst, weshalb es wichtig ist, genügend Nährstoffe zu sich zu nehmen, damit beide ausreichend versorgt werden. In manchen Fällen sind Nahrungsergänzungen erforderlich, aber der beste Weg, um sicherzugehen, dass Mutter und Baby bekommen, was sie benötigen, ist eine Ernährung, die ausgewogen und abwechslungsreich ist.