Vorwehen sind auch als falsche Wehen oder latente Wehen bekannt. Sie beginnen auf dieselbe Art wie Geburtswehen, lösen die Geburt jedoch nicht aus.
Abgesehen von der Bezeichnung “falsche” Wehen, ist an diesem Symptom, das die meisten schwangeren Frauen erleben, nichts “falsch”. Daher kommt es häufig vor, dass Schwangere eilig ins Krankenhaus fahren, weil sie starke Kontraktionen haben, die jedoch mit den echten Wehen nichts zu tun haben. Dieser Teufelskreis kann frustrierend sein und es ist schwer, ihn zu durchbrechen, weil er sich mehrfach wiederholen kann.
Was sind Vorwehen?
Generell sind falsche Wehen Kontraktionen, die sich anders anfühlen und verhalten können als Braxton-Hicks-Wehen. Latente Geburtswehen treten normalerweise als Wellen auf, wobei der Druck sanft beginnt und dann stärker wird. Diese Wehen kommen unregelmäßig und haben kein klares Muster.
Latente Wehen können mit geringen Blutungen, Becken- oder Rückenschmerzen, dem Zusammenziehen der Bauchmuskeln und der Absonderung von Vaginalschleim einhergehen. Trotzdem ist es wichtig zu verstehen, dass falsche Wehen Kontraktionen sind, die nicht voranschreiten oder eine Geburt einleiten. Dennoch haben diese falschen Wehen einen Nutzen.
Der Vorteil darin liegt, dass sie Frauen auf die Geburt vorbereiten. So schaffen falsche Wehen die Voraussetzungen für den Uterus und den Gebärmutterhals sich zu dehnen und zu öffnen.
Falsche Wehen können mehrere Tage oder Stunden vor den tatsächlichen Geburtswehen einsetzen. Sie können sogar über Wochen andauern. Das kann sehr verwirrend sein, da sich die Kontraktionen wie der Beginn der Geburt anfühlen. Diese Art von Wehen können sich ähnlich wie Braxton-Hicks-Wehen bemerkbar machen, nur stärker. Sie können täglich zur selben Zeit auftreten und stundenlang dauern, bis sie wieder aufhören.
Bei richtigen Wehen werden die Kontraktionen zunehmend stärker, dauern länger und folgen immer schneller aufeinander, bis sie in regelmäßigen Abständen von 30 bis 60 Sekunden kommen. Geburtswehen verursachen zudem Rücken- und Unterleibsbeschwerden. Falsche Wehen hingegen haben keine einheitliche Dauer, Länge oder Intensität. Normalerweise verursachen sie auch keinen Schmerz im unteren Rücken. Sie können durch körperliche Aktivität ausgelöst werden und lassen sich manchmal durch Hausmittelchen lindern.
Was steckt hinter den Vorwehen?
Leider gibt es noch keine Antwort darauf, warum falsche Wehen auftreten. Es kann am Stress liegen, an einem zu langen Tag oder an zu viel körperlicher Betätigung. Viele Forscher sind der Ansicht, dass sich der Körper auf diese Weise einfach auf die Geburt vorbereitet.
Oft haben Frauen Kontraktionen, die schon Tage oder Wochen vor der tatsächlichen Geburt einsetzen. Einige Experten glauben, dass lange falsche Wehen durch die Position des Babys im Uterus ausgelöst werden. Es gibt aber bislang noch keine wissenschaftlichen Belege für diese Annahme.
Hausmittel gegen Vorwehen
Vorwehen können für werdende Mütter körperlich und emotionell anstrengend sein, vor allem, wenn starke Wehen stunden- oder wochenlang anhalten und dann plötzlich aufhören, oder wenn der Arzt die Wehen als Fehlalarm diagnostiziert. Zum Glück gibt es eine Reihe von Maßnahmen, um diesen falschen Wehen zu begegnen. Der Großteil davon hat mit Entspannungstechniken zu tun.
Den meisten Frauen hilft eine medikamentöse Behandlung zusammen mit Erholung. So kann es von Vorteil sein, ein schlafförderndes Medikament einzunehmen, um die nötige Ruhe zu finden. Ausreichend Wasser zu trinken kann ebenso hilfreich sein wie eine Hydrotherapie, Bäder oder Duschen, die schnell Erleichterung schaffen.
Andere Formen der Entspannung sind:
• Yoga
• Massage
• Akupunktur
• Wasser trinken
• Position wechseln
• Atemübungen
• Schwimmen
•Tanzen oder Spazierengehen
Auf einige Aktivitäten (z.B. Geschlechtsverkehr, Laufen, Milchabpumpen usw.) sollte ab einem bestimmten Zeitpunkt verzichtet werden, um falsche Wehen zu vermeiden, da sie die Kontraktionen so verstärken können, dass sich der Gebärmutterhals tatsächlich öffnet.
Sowohl falsche als auch Geburtswehen verursachen Unwohlsein und legen die Vermutung nahe, dass sich das Baby auf den Weg macht. Die verschiedenen Formen der Wehen voneinander unterscheiden zu können, wird Ihnen einige unnötige Fahrten ins Krankenhaus ersparen. Unabhängig von der Art der Kontraktionen, sollten Sie immer einen Arzt konsultieren, um abzuklären, ob die Geburt tatsächlich einsetzt.