Sie erwarten ein Baby und fühlen sich aufgebläht? Blähungen und Völlegefühl sind ein häufiges Problem während der Schwangerschaft. Nachfolgend finden Sie 10 sichere und natürliche Wege, wie Sie unliebsame Flatulenzen bekämpfen.
Die Schwangerschaft bewirkt viele Veränderungen im ganzen Körper, und nicht alle davon sind angenehm. Niemand spricht gerne darüber, aber zwei der häufigsten Begleiterscheinungen der Schwangerschaft beinhalten Blähungen und Völlegefühl. Es ist völlig normal, wenn Sie während der Schwangerschaft häufiger aufstoßen müssen, sich aufgebläht fühlen oder unter Verstopfung leiden. Aber warum verursacht die Schwangerschaft diese Veränderungen und was können Sie dagegen tun?
Wodurch werden Blähungen während der Schwangerschaft verursacht?
Während Sie ein Baby erwarten, produziert Ihr Körper größere Mengen des Hormons Progesteron. Progesteron sorgt dafür, dass sich die Muskeln in Ihrem Körper entspannen, einschließlich jene Ihres Verdauungstrakts. Infolgedessen verlangsamt sich Ihre Verdauung. Die Nahrung braucht bis zu 30% länger, um durch den Darm zu wandern, was bedeutet, dass unangenehme Blähungen mehr Zeit haben, sich zu entwickeln.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, Verstopfung zu bekommen, während der Schwangerschaft höher. Dafür gibt es mehrere Ursachen. Ein Grund ist, dass Ihr Darm mehr Wasser aus Ihrem Stuhl aufnimmt, wenn Sie schwanger sind. Auch das Eisen in Ihren pränatalen Vitaminen kann Ihren Stuhl härter machen, genau wie der Druck, den Ihre wachsende Gebärmutter verursacht. Und als ob Verstopfung nicht schon unangenehm genug wäre, führt sie auch noch – Sie haben es erraten – zu vermehrten Flatulenzen.
Auch jene Lebensmittel, die Sie zu sich nehmen, können zu Blähungen beitragen, nämlich Kohlenhydrate und Gemüse. Bohnen, Kreuzblumengewächse wie Brokkoli und Blumenkohl, Milchprodukte und kohlensäurehaltige Getränke sind häufig die Übeltäter.
Völlegefühl und Blähungen sind ein unangenehmer, aber häufiger Nebeneffekt der Schwangerschaft. Sie werden Ihre Verdauungsprobleme vielleicht nicht ganz los, können diese jedoch mithilfe einiger Entscheidungen Ihren Lebensstil betreffend, minimieren. Denken Sie an diese Tipps, wenn Sie sich das nächste Mal aufgebläht fühlen, und Sie werden sich rasch besser fühlen.
Einfache Methoden, mit denen Sie Ihre Blähungen während der Schwangerschaft loswerden können:
1. Machen Sie langsam.
Essen Sie langsam. Wenn Sie zu schnell essen, schlucken Sie mehr Luft, was zu Aufstoßen und schmerzhaftem Völlegefühl führen kann. Lassen Sie sich Zeit und achten Sie darauf, dass Sie Ihr Essen ordentlich kauen bevor sie es schlucken.
2. Behalten Sie den Überblick darüber, wie viel Sie essen.
Ein Essenstagebuch zu führen hilft Ihnen dabei, herauszufinden, welche Lebensmittel Blähungen auslösen und welche leichter verdaulich sind. Außerdem ist es vorteilhaft, um sicherzustellen, dass sowohl Sie als auch Ihr Baby alle Nährstoffe bekommen, die Sie benötigen. Ein Tipp: Um herauszufinden, welche Lebensmittel für Ihre Blähungen verantwortlich ist, lassen Sie eines nach dem anderen weg. Sie sollten jegliche Ernährungsumstellung immer erst vorher mit Ihrem Arzt abklären.
3. Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke.
Kohlensäurehaltige Getränke sind vielleicht erfrischend, die vielen Luftbläschen sind jedoch schlecht für Ihre Verdauung. Anstatt Kohlensäure, sollten Sie lieber auf stilles Wasser oder Kräutertee umsteigen. Verschiedene Tees wie Fenchel, Kamille oder Anis sind gut bei Blähungen, da sie krampflösend wirken.
4. Nehmen Sie regelmäßige, kleine Mahlzeiten zu sich.
Umfangreiche Mahlzeiten können Ihren Verdauungstrakt überlasten, und Bauchschmerzen und Blähungen verursachen. Stattdessen sollten Sie regelmäßig kleinere und leichtere Gerichte zu sich nehmen. Vermeiden Sie außerdem, vor dem Schlafengehen schwere Mahlzeiten einzunehmen.
5. Trinken Sie viel Wasser.
Um Verstopfung zu vermeiden, ist es wichtig, reichlich Flüssikgeit zuzuführen! Versuchen Sie täglich, mindestens 2-2,5l oder zehn 0,25l- Gläser zu sich zu nehmen. Trinken Sie aber nicht zu viel während des Essens (idalerweise sollten Sie während den Mahlzeiten gänzlich aufs Trinken verzichten), sondern führen Sie die Flüssigkeit lieber schluckweise über den Tag verteilt zu.
6. Machen Sie jeden Tag etwas Sport.
Sport trägt zu einer schnelleren Verdauung bei, also lassen Sie ihr Workout nicht aus. Schon ein 30-minütiger Spaziergang kann Abhilfe verschaffen. Grundsätzlich ist es ungefährlich, während der Schwangerschaft Sport zu machen, aber wenn Sie momentan gar keine Bewegung machen, fragen Sie vorher Ihren Arzt.
7. Halten Sie sich von künstlichen Süßstoffen fern.
Ihr Körper kann viele künstliche Süßungsmittel nicht verdauen. Dies kann zu Blähungen und Schmerzen führen. Vermeiden Sie während Ihrer Schwangerschaft alles, was mit künstlichen Süßungsmitteln versehen ist, Diät-Softgetränke und zuckerarme Süßigkeiten.
8. Kauen Sie keinen Kaugummi.
Beim Kaugummikauen schlucken Sie Luft, und zusätzliche Luft ist das letzte, was Sie jetzt in Ihrem Bauch haben wollen. Wenn Sie sonst häufig Kaugummi kauen, versuchen Sie, es Tag für Tag langsam zu reduzieren, oder nehmen Sie stattdessen gesunde Snacks zu sich.
9. Essen Sie genügend Ballaststoffe.
Ballaststoffe kurbeln die Verdauung an und sorgen für einen guten Stuhlgang. Achten Sie darauf, viele ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen, zum Beispiel Gemüse und Vollkorn. Auch Nahrungsergänzungen, die Ballaststoffe enthalten, sind eine gute Möglichkeit. Da Ballaststoffe aber auch Blähungen begünstigen, achten Sie darauf, welche davon Sie essen. Gemüse sollten Sie am besten dünsten oder kochen, anstatt roh zu verzehren. Lauchgemüse und Zwiebel sollten besser vermieden werden, da Sie vermehrt zu Blähungen führen.
10. Nehmen Sie einen Stuhlweichmacher.
Wenn Sie Verdauungsprobleme haben, kann Ihnen ein Weichmacher Abhilfe verschaffen. Seien Sie aber vorsichtig, welche Art von Abführmittel Sie einsetzen. Der Wirkstoff Docusat-Natrium etwa ist für Schwangere ungefährlich, stimulierende Laxantien sind es jedoch nicht. Um auf der sicheren Seite zu sein, fragen Sie Ihren Arzt, bevor Sie ein Abführmittel nehmen.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen können warme Bäder, Bauchmassagen und Stressreduzierung gegen Blähungen helfen. Für nähere Informationen fragen Sie am besten Ihren Hausarzt oder Gynäkolgen.