Schwangerschaftsvorbereitung: Was ein Check-up vor der Empfängnis bringt

Wenn Sie versuchen, ein Baby zu bekommen, kann es ratsam sein, schon ein bis drei Monate vor der Empfängnis einen Check-up bei Ihrem Arzt durchführen zu lassen. Warum sind Vorsorgeuntersuchungen wichtig und wie sieht eine optimale Schwangerschaftsvorbereitung aus?

Auch, wenn Sie am liebsten sofort zu basteln beginnen, sollten Sie schon im Vorfeld Ihren Gynäkologen aufsuchen, um essentielle Fragen zu besprechen, die wichtig sind im Hinblick auf eine gesunde Schwangerschaft. Dabei können Sie mit Ihrem Arzt alles Wesentliche besprechen, von der Zeit der Schwangerschaft, über die Geburt, bis hin zur Zeit danach. Viele Frauen wissen in den ersten vier bis fünf Wochen noch gar nicht, dass sie guter Hoffnung sind. Ein Check-Up bei Ihrem Frauenarzt vor der Empfängnis verschafft Ihnen den nötigen Vorsprung.

Erhebung der Familienamnese

Ihr Familienstammbaum kann eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Schwangeschaft und die Gesundheit Ihres Babys spielen. Daher ist es ratsam, sich über etwaige Erkrankungen, die in der Familie liegen, schon vorab zu informieren, um die nötigen Maßnahmen für Ihre Schwangerschaft treffen zu können. Für Ihren Arzt sind diese Informationen wichtig, um rechtzeitig entsprechende Untersuchungen oder zusätzliche pränatale Tests zu veranlassen, damit die gesunde Entwicklung Ihres Kindes gewährleistet wird.

Aktuelle Gesundheitsprobleme bei Ihrem Check-up besprechen

Nicht nur etwaige Erkrankungen von Familienmitgliedern sind entscheidend, wenn es darum geht, eine gesunde Schwangerschaft sicherzustellen: Auch Ihr eigener Gesundheitszustand spielt eine essentielle Rolle. Es ist wichtig, dass Ihr Arzt über ernsthafte Erkrankungen, wie etwa Diabetes Bescheid weiß, um Sie engmaschig zu überwachen. Liegt Diabetes der Mutter vor, besteht ein erhöhtes Risiko für Früh-und Fehlgeburten, auch Fehlbildungen des Kindes sind möglich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass schon vor der Schwangerschaft die nötigen Maßnahmen ergriffen werden, wie den Blutzuckerspiegel richtig einzustellen. Auch das Wissen über Komplikationen, die womöglich in Ihren früheren Schwangerschaften aufgetreten sind (z.B. wiederholte Fehlgeburten) kann hilfreich sein, um entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Änderungen des Lebesstils

Während der Schwangerschaft sind ungesunde Laster wie Zigaretten-, Alkohol– und Drogenkonsum in jedem Fall zu vermeiden. Es ist jedoch empfehlenswert, schon vor einer Empfängnis schädliche Angewohnheiten aufzugeben. Ihr Arzt wird Sie womöglich auch nach bestimmten Lebensstilfaktoren Ihres Partners befragen, da bestimmte Substanzen eine Empfängnis erschweren oder das Risiko für Geburtsdefekte erhöhen. Es ist zudem wichtig, dass Sie sich über die richtige Ernährung während der Schwangerschaft informieren, da in dieser Zeit die Aufnahme bestimmter Nährstoffe essentiell ist. Auch eine pränatale Ergänzung kann sinnvoll sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch über etwaige sportliche Aktivitäten, da einige Sportarten wähend der Schwangerschaft nicht sicher sind. Wenn Sie schon vor der Schwangerschaft auf diese Dinge vorbereitet sind, haben Sie länger Zeit, sich auf die nötigen Lebensstiländerungen einzustellen. Tatsächlich können diese Maßnahmen auch einen positiven Einfluss auf Ihre Schwangerschaftssymptome haben. Die Einnahme von pränatalen Vitaminen drei Monate vor der Empfängnis kann Ihnen beispielsweise helfen, die schlimmsten Symptome von Morgenübelkeit zu lindern oder ganz zu beseitigen.

Gründliche körperliche Untersuchungen

Schon vor der Schwangerschaft ist es empfehlenswert, bestimmte Untersuchungen durchführen zu lassen. Dazu zählt etwa eine gynäkologische Untersuchung der Fortpflanzungsorgane, um etwaige Erkrankungen oder Veränderungen festzustellen. Ihr Arzt wird auch Blut- und Urintests veranlassen, um die Blutgruppe zu bestimmen und etwaige sexuell übertragene Erkrankungen oder Infektionen aufzudecken. Ein Bluttest kann zudem darüber Aufschluss geben, ob eine Toxoplasmose-Immunität vorliegt (eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Infektionserkrankung) oder Sie unter einer Anämie leiden. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, kann auch ein Hormonstatus erhoben werden. Es ist zudem ratsam, Ihren Impfstatus schon vor einer Empfängnis zu prüfen, da manche Impfungen schon vor der Schwangerschaft erfolgen müssen. Dazu gehören Lebendimpfungen wie Röteln, Masern, Mumps und Windpocken. Eine Ansteckung während der Schwangerschaft kann die Gesundheit des Babys stark beeinträchtigen.

Die Wahl des richtigen Arztes

Wichtig ist, dass Sie einen Arzt wählen, der Ihr Vertrauen genießt. Daher ist es empfehlenswert, schon vor einer Empfängnis nach dem passenden Gynäkologen zu suchen, der Sie während der Schwangerschaft begleitet und mit dem Sie alle wichtigen Fragen besprechen können. Scheuen Sie sich nicht davor, den Arzt zu wechseln, wenn Sie sich nicht gut betreut fühlen.

Wenn Sie wichtige Untersuchungen schon vor der Empfängnis vornehmen, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft und können sich schon im Vorfeld darauf vorbereiten, was Sie in den nächsten neun Monaten erwartet. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, entspannt auf den Augenblick zu warten, in dem Sie Ihren positiven Schwangerschaftstest endlich in Händen halten.